Paradigmenwechsel

Die Profilwoche 2008 war mehr als jede andere davor auch eine Projektwoche. Nachdem sich die Methodenbegeisterung meistenteils gelegt hat – aber natürlich wurde auch weiterhin methodisch korrekt dem Curriculum gehuldigt – versuchten sich nun eine ganze Reihe von Klassen an den verschiedensten Projekten. Immer wieder wurde dabei auch gefilmt und immer wieder zeigten sich dabei die gleichen Probleme: Die Videoausrüstung am Klettgau-Gymnasium ist längst veraltet, bzw. faktisch nicht mehr vorhanden. Was noch da ist aus alten Zeiten, stammt im wahrsten Sinne des Wortes aus dem letzten Jahrhundert.

Dies in bester Phoenix-Manier vorübergehend mit privaten Mitteln – sprich: Kameras von Eltern und Schülern – zu kompensieren schlug ebenso oft fehl. Denn auch die Computer am KGT sind den Anforderungen modernen Videoschnitts längst nicht mehr gewachsen. So gut sie auch gewartet sein mögen: Encodieren, Mixen und Schneiden, selbst Brennen arten zur Geduldsprobe aus. Die alte Hardware ist zu träge für die schnellen Bilder der heutigen Zeit.

Nun, daraus kann man auch etwas lernen: Denn vielen wurde nun klar, was eigentlich alles fehlt. Das Multimedia-Zeitalter schleicht sich über die Multimedia-Projekte auch wieder ins KGT ein. Doch dieses ist darauf nicht mehr vorbereitet. Auf lange Sicht könnte man dies ändern, wenn Gelder den Zielen entsprechend wohlüberlegt eingeplant würden und nicht immer wieder neue Posten hinzukommen, die ebenso so unnötig wie auch vermeidbar sind (ich sage da nur: Druckkosten!). Das passende Schlagwort heißt hier: Nachhaltigkeit!

Viel wäre aber schon gewonnen, wenn es an der ganzen Schule eine einzige zeitgemäße Filmkamera gäbe, die man per Liste ausleihen könnte und einen einzigen Videoschnitt-PC, der Lehrern sowie Schülern zur Verfügung stünde. Noch besser wäre natürlich gleich eine Film-AG, wie sie an anderen Schulen längst existiert. Nicht umsonst gibt es auch ein Freiburger Filmforum, dem viele angehören.

Doch auf der einen Seite fehlt es an Geld, auf der anderen an Personal. So bleibt nur zu hoffen, denn das ist ja immer noch kostenlos und immerhin ein gutes Frühstück, wenn auch ein schlechtes Abendbrot.

Über Martin Dühning 1523 Artikel
Martin Dühning, geb. 1975, studierte Germanistik, kath. Theologie und Geschichte in Freiburg im Breisgau sowie Informatik in Konstanz, arbeitet als Lehrkraft am Hochrhein-Gymnasium in Waldshut und ist Gründer, Herausgeber und Chefredakteur von Anastratin.de.