Sommerabendliches Intermezzo

Grannenmeer

Es ist heiß, der späte Juni brennt. In der Ferne stehen schneeweiße Turmwolken, doch der Regen ist fern. Nah flimmert nur Hitze, dann und wann streichelt eine Brise über ein Grannenmeer gelb-grüner Roggenähren. Dann und wann, wie ein roter Tupfer, eine Mohnblume; hier und da, blau und weiß, Kornblumen und Kamille. Wenn sich die Sommersonne senkt, spätabends, die Temperaturen langsam wieder auf unter 30 Grade sinken, ist man erschöpft, sehnt sich nach einer langen Pause. Flirrende Mückenschwärme ziehen herbei, der Himmel wird golden und es wird Zeit für ein jazziges Intermezzo, wie man es sich doch sonst eigentlich nur im August gönnt.

Wie gut, dass es Oprachina gibt, eine römische Jazztruppe, deren Musik wie geschaffen ist für laue Sommerabende und heiße Nächte. In ihrem freien Album „Jazz Farm“ kommt Sehnsucht genau zum Zuge wie manch launige Melodie, Siesta wie Fiesta, zweifelsohne.

So gleicht die Zusammenstellung einem jener bunten Kornfelder, wie man sie noch manchmal um diese Jahreszeit erblicken kann, dann und wann, dort, wo Gen-Mais und Einheitsgepflanze noch nicht alles verschlungen hat. Aber wie es immer noch, wenn man genau schaut, einige buntleuchtende Felder zu entdecken gibt, so blühen in der Musikwelt hier und dort immer noch hübsch colorierte Sommermelodien wie die von Oprachina – entweder bei Jamendo, oder gleich hier:

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Martin Dühning, geb. 1975, studierte Germanistik, kath. Theologie und Geschichte in Freiburg im Breisgau sowie Informatik in Konstanz, arbeitet als Lehrkraft am Hochrhein-Gymnasium in Waldshut und ist Gründer, Herausgeber und Chefredakteur von Anastratin.de.

2 Comments

  1. Für alle Freunde der Jazzmusik ist ja dann ab dem 17. Juli auch noch das alljährliche Jazzfest in Tiengen! (Nur so als kleiner Tipp für alle die interesse haben 😉 )

    Liebe Grüße

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