Für drei Tage im Jahr wird aus dem kulturell sonst eher verschlafenen Städtchen Tiengen eine gewaltige Jazz-Bühne, auch diesen Juli war es wieder soweit – von Donnerstag, 17. Juli bis zum Samstag, 19. Juli 2008 ist musikalisch einiges los in der Fußgängerzone, zumindest von 18 Uhr bis Mitternacht.
Auf vier großen Bühnen spielten verschiedene Bands Blues, Boogie, Jazz und Swing. Dabei handelte es sich keineswegs nur um einheimische Musikanten – die können sich ja ohnehin auch hören lassen – sondern auch Größen waren zu hören – das Al Jones Trio beispielsweise, aber auch andere, die teilweise sogar aus Berlin angereist waren, wie das „Boogie-Radio-Orchestra“. Von afroamerikanisches Bluestönen bis zur klassischen Big-Band-Besetzung war alles dabei – ein bunter Reigen, musikalisch wie optisch.
Weit mehr als Musik hat sich das Ereignis damit auch zum Ort kultureller Begegnung entwickelt – alte Profis spielten neben jungen Musikern, wie die aus der KGT-Jazz-Band. Selbst bodenständige Zeitgenossen, die sonst nicht viel mit moderner Kultur am Waldes-Hut haben, ließen sich angenehm beswingen. So bildeten sich bald dichte Trauben um die verschiedenen Bühnen, teilweise kam auch Volksfeststimmung auf, wenn sich volkstümliche Atmo- und musikalische Sphäre mischten.
Wer das Festival verpasst hat, braucht nicht ganz traurig sein, denn ein wenig Jazz vom Festival wird es auch noch am 21.07.08 zu hören – die KGT-Jazzband spielt nämlich auch auf dem Rock-Open-Air am Montagnachmittag und ihre Präsens war dort im Vorfeld offenbar schon so eindrucksmächtig, dass das Rockfest im offiziellen KGT-Kalender gleich ganz als „Jazz am KGT“ eingetragen wurde.