Origami für Anfängers, Teil 1: Papierbötli

Hallo liebe Kinders,

willkommen zu unserer neuen Serie „Origami für Anfängers“. Hier zeigen wir euch, wie man allerlei nützliche Dinge aus Papier bastelt. In unserer ersten Folge beschäftigen wir uns aufgrund der besonders großen Anfrage zu unserem Artikel „Ein Bötchen kommt selten allein“ zunächst mit Papierschiffchen.

Es ist ja seltsam: Obwohl sie so beliebt sind, dass es sogar richtig große Weltrekordversuche dazu gab, auch am Klettgau-Gymnasium, finden sich im weltweiten Internetz kaum echt richtige Anleitungen, wie man solche nützlichen Dingers basteln kann. Auch Bücher dazu gibt es nur sehr, sehr wenige. Also haben wir hier für euch eine kleine Anleitung zusammengestellt.

Zwei Papierbötchenbastelkids

Das hier auf dem Foto sind Winnie und Puh (der kleine Junge ist Winnie, das Mädchen ist Puh). Die beiden zeigen uns nun, wie man diese nützlichen kleinen Papierbötchen bastelt. Das ist gar nicht so schwer, wirklich!

Schritt Nr. 1

Als erstes braucht ihr ein schönes großes Blatt Papier. Das kann ein billiges Karopapier von eurem Sitznachbarn sein, aber auch eine Seite aus eurem teuren Mathebuch. Oder sonst irgendein Papier. Hauptsache, es ist RECHTECKIG und NICHT quadratisch!

Schritt Nr. 1 - Bogen

Schritt Nr. 2

Im Schritt Nr. 2 knickt ihr dieses Papier nun genau einmal durch. Nicht zweimal oder dreimal, auch nicht viermal: Nein nur EINMAL – und zwar genau in der Mitte!

Schritt Nr. 2 - nochmal knickenDie Mitte zu wählen ist ganz wichtig. Das hat schon der olle Fuzzi Aristoteles im alten Griechenland immer gesagt. Und dabei waren die Papierschiffchen damals doch noch gar nicht erfunden!

Schritt Nr. 3

Weil das mit dem Knicken und der Mitte so schön war, machen die das gleich nochmal. Aber nur anknicken, danach falten wir das Papier wieder auf.

Schritt Nr. 3 - nochmal knicken

Schritt Nr. 4

Nun wird es etwas schwieriger, wie überall im Leben, wenn man weiterkommen will. Wir knicken jetzt die Kanten der Falz zur Mitte. Dabei hilft uns der Vorknick von Schritt Nr. 3. Wenn ihr es richtig macht, sieht es so aus wie im Bild hier:

Hütchen knicken

Schritt Nr. 5

Dann knicken wir die Ränder unten über die umgefalteten Falzkanten nach oben.

Schritt Nr. 5

Nun seht ihr auch, warum es wichtig war, dass das Papier rechteckig ist und nicht quadratisch. Sonst wäre das blöderweise überhaupt gar nicht gegangen, weil dann ja kein Papier unten mehr übrig wäre! Aber zum Glück haben wir ja so ein rechteckiges Papier genommen!!!

Schritt Nr. 6

Wenn ihr bis hier alles richtig gemacht habt, dann könnt ihr das Ergebnis jetzt auch als Hut benutzen. Sieht richtig stylisch aus und ist auch sehr praktisch im Sommer als Sonnenhut! Oder auch, wenn ihr ein Klassenzimmer streicht! Toll, nicht?

Schritt Nr. 6

Aber wir wollen ja ein Papierbötchen, also machen wir noch weiter…

Schritt Nr. 7

Wir falten jetzt den Hut noch einmal durch, so wie es auf dem Foto vorgemacht ist.

Schritt Nr. 7

Schritt Nr. 8

Danach knicken wir dir Unterkanten jeweils vorne und hinten nach oben.

Schritt Nr. 8

Für einen Hut ist das jetzt zu klein, aufsetzen kann man sich das nicht mehr. Aber für ein Papierschiffchen muss das halt mal so sein. So ist das im Leben: Da wird halt viel geknickt und rumgemacht und irgendwann gibt es kein Zurück mehr. Tja, da kann man einfach nichts machen, ist halt so!¦

Schritt Nr. 9

Nun noch einmal durchknicken. Das brauchen wir, um das Boot gleich umwenden zu können.

Schritt Nr. 9

Schritt Nr. 10

Nun kommt der schwierigste Schritt – also passt gut auf: Die beiden Außenspitzen, die gerade nach oben gebogen wurden, müsst ihr nun ganz vorsichtig nach außen ziehen. Aber wirklich ganz vorsichtig – sonst geht alles kaputt. Und: Hokuspokus – da ist es schon, unser tolles kleines Papierbötchen!

Abschluss der Bastelangelegenheit

Mit etwas Übung kriegt ihr das auch hin. Ganz bestimmt.

Papierbötchen - Ende

Winnie hat hier schon ein paar gebastelt. Puh hatte leider weniger Glück.  Aber so ist das halt: Frauen und Technik! Naja, wenn sie noch übt, kriegt sie das sicher auch hin und ihr bestimmt auch.

Übrigens gibt es noch viele andere Sorten von Papierbötchen. Wenn ihr euch dafür interessiert, könnt ihr das zum Beispiel in folgendem Bastelbuch nachlesen:

  • Schuylenburg, Jannie van: Origami Schiffe, Vom Ruderboot zum Flugzeugträger, – 3. Aufl., Q-Verlag, Berlin 2008.

So liebe Leute, das war’s für heute. In der nächsten Folge von „Origami für Anfängers“ versuchen wir uns dann an einem exotisch-tierischem Projekt: Wir zeigen euch, wie man aus einem x-beliebigen Blatt Papier (z. B. der Schulordnung) einen hübschen kleinen Papiertiger bastelt. 😉

Über Martin Dühning 1507 Artikel
Martin Dühning, geb. 1975, studierte Germanistik, kath. Theologie und Geschichte in Freiburg im Breisgau sowie Informatik in Konstanz, arbeitet als Lehrkraft am Hochrhein-Gymnasium in Waldshut und ist Gründer, Herausgeber und Chefredakteur von Anastratin.de.