Die Sonne, wenn sie denn schon mal da ist, hat seltsame, ja mysteriöse Wirkungen auf den menschlichen Organismus. Selbst nach einer schlaflosen Nacht vermag ihr goldener Glanz, hat er sich aus den frühsommerlichen Auen erhoben, neue Kräfte zu wecken.
Frühmorgens, wenn die Welt im Dunst noch heile ist, wenn die letzten Nachtgespenster heimwärts zogen, trägt die Luft ein zartes Gefühl von Geborgenheit. Nichts schöneres gibt es, wenn man Frühaufsteher ist zumindest, als im frühen Sommer, früh am Tag über die noch unberührten Felder zu schreiten, vorbei an grünen und kupfernen Ähren, vorbei an blühenden Wildrosen, deren Köpfchen noch verschlafen sind, vorbei am eben verblühten Raps und auf die aprikosenen Wolken zu blicken, wie sie in Gold und Zitrone explodieren.
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