Novembergedichte

Nr. 1

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Der Sommer, er ist hin, da hilft’s auch nichts zu maulen,
Die Bäume fallen um, das Obst beginnt zu faulen,
Am Fenster sterben dumm, wie blöd, Marienkäfer,
Es regnet auch nur rum und draußen steht ein Schäfer.

Die Schafe werden nass, sein Pudel wird noch nasser,
Der Nebel wabert grau, die Welt steht unter Wasser,
Es weht kein bisschen Wind und kommt vom Friedhof rüber,
Dort laufen Leute lang und werfen Erde drüber.

November wieder halt, da gibt’s nicht viel zu lachen,
Von Arbeit abgesehen, kann man wohl gar nichts machen,
Du siehst, wohin du siehst, nur Ärger, Stress und Frust.

Zum Dichten hab ich auch so gar nicht heute Lust.
Es bleibt, sagt der Kalender, die Hoffnung, immerhin
Dass schnell kommt der Dezember – und danach Neubeginn.

* * *

Nr. 2

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Am dunklen Himmel
strahlt das kleine Licht am Hellsten.
Und doch bleibts finster.

* * *

Nr. 3

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Treffen wir uns noch?
Dein Foto. Eine Herbstfee.
Der Abend dämmert.

* * *

Über Martin Dühning 1507 Artikel
Martin Dühning, geb. 1975, studierte Germanistik, kath. Theologie und Geschichte in Freiburg im Breisgau sowie Informatik in Konstanz, arbeitet als Lehrkraft am Hochrhein-Gymnasium in Waldshut und ist Gründer, Herausgeber und Chefredakteur von Anastratin.de.