Und es gab sie doch: die ROSAFARBENE KGT-Webseite

Man kann es noch und noch wiederholen und erntet doch nur den Spott oder ein müdes Lächeln von Schülern oder jungen Kollegen. Aber es gab sie wirklich: Die ROSAFARBENE KGT-Webseite! Einen lebendigen Beweis müssen wir schuldig bleiben, aber es gibt namhafte Augenzeugen, die sie noch gesehen haben und die trotzdem keine weißen Kanickel sind!

Anders als so manch andere Dinge, die rosafarben sind, war die ROSAFARBENE KGT-Webseite weder unsichtbar, noch ein Fabeltier und sie hatte auch einen ganz konkreten, realexistierenden Schöpfer, welcher Gerüchten zufolge durchaus noch unter den Lebenden weilt und seinerzeit doch nicht ganz nach Australien ausgewandert ist. Aber: Den archivierten Beweis für die leibhaftige Existenz der legendären ROSAFARBENEN KGT-Webseite haben unlängst Unbekannte aus dem Internet-Jenseits (www.archive.org) ins digitale Nirvana befördert (Löschauftrag, inzwischen hat sich die Fehlermeldung aber auf robots.txt geändert).

Warum dies geschehen ist, wir wissen es nicht.

So sah sie aus, nun ist sie ganz erloschen - die erste KGT-Webseite. Immerhin existiert noch dieser letzte Screenshot, der für den Jahrbuch-Artikel zum 10jährigen Bestehen der KGT-Internetseite (1998) verfasst worden war.
So sah sie aus, nun ist sie ganz erloschen – die allererste KGT-Webseite. Immerhin existiert noch dieser letzte Screenshot, der für den Jahrbuch-Artikel zum 10jährigen Bestehen der KGT-Internetseite (1998) verfasst worden war.

Über Gründe, welche man haben könnte, den ROSAFARBENEN Anteil aus der KGT-Geschichte zu tilgen, kann man nur spekulieren. War es ein technischer Fehler im Internetarchiv? Unaufmerksamkeit oder Ignoranz? Oder passte die ROSAFARBENE KGT-Webseite vielleicht jemandem nicht ins politische Konzept oder zur offiziellen, manchmal etwas arg beschönigten KGT-Geschichte – der Fabel mit dem grandios-spektakulären Start des Webteams nach der Jahrtausendwende und dem Traumzustand von der allwissend und optimal auf Repräsentation zurecht geschneiderten Pressepräsens? Oder war sie vielleicht nur zu quitschig, frech und bunt, zu schülerseitig oder einfach nur nicht spektakulär genug im Vergleich zu dem, was später folgte?

Wie auch immer – Geschichte lässt sich nie ganz tilgen, egal welche Hebel man auch in Gang setzen mag, irgendwas überlebt immer. Ins Jahrbuch 2006/07 hatte es die historische Wirklichkeit jedenfalls genau so geschafft (was die Unbekannten aber womöglich erst auf die jenseitige Existenz der ROSAFARBENEN KGT-Webseite aufmerksam machte), ebenso wie schon in den PHOENIX-Globe, welcher allerdings tatsächlich so geschrieben war, dass man ihn nicht ganz ernstzunehmen brauchte – wenngleich er inhaltlich völlig richtig war, aller Ironie zum Trotze.

Und auch, wenn diverse Unterseiten und das schöne alte Gästebuch nun selbst in ihrer archivierten Form ausgetilgt wurden, so gibt es immerhin noch ein paar ROSAFARBENE Beweis-Screenshots und die rosa gefärbte Erinnerung all derer, welche Zeiten und Internetorte damals live miterlebt haben und welche die tatsächliche Existenz dieser Sache noch bejahend bezeugen können.

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Martin Dühning, geb. 1975, studierte Germanistik, kath. Theologie und Geschichte in Freiburg im Breisgau sowie Informatik in Konstanz, arbeitet als Lehrkraft am Hochrhein-Gymnasium in Waldshut und ist Gründer, Herausgeber und Chefredakteur von Anastratin.de.

2 Comments

  1. Schade find ich ja nur, dass sie nun weg ist und ich sie nicht mehr rechtzeitig sichern konnte. Aber wer hätte denn gedacht, dass sie jemand aus dem Internetarchiv entfernt. (Ich glaube, da werde ich lieber rechtzeitig ein paar Backups meiner GRÜNEN KGT-Webseite über den Globus verteilen…)

  2. Zu meiner Verteidigung muss ich sagen: Es hatte nie rosa sein sollen! Das kam nur vom roten Logo. Wenn man das mit weiß mischt, kam rosa raus. Über die Folgen dessen hatte ich mir damals keine Gedanken gemacht o__O

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