Noch ein bisschen vom alten China sehen, bevor es ganz modernisiert ist – das war das Motiv der Chinareise von Hansjörg Dühning. Zum klassischen Chinabild gehören auch die nebelverhangenen Klüfte und Schluchten eines der beiden großen chinesischen Flüsse. Besonders der Jangtsekiang, der „lange Fluss“ – drittlängster Strom der Erde – und die einst malerischen drei Schluchten. Freilich mussten auch diese inzwischen der moderne Platz machen. Der monumentale Dreischluchtenstaudamm hat im Westen ja für Furore gesorgt.
Eine Bootsfahrt für Touristen wird heute natürlich weder in einem Kahn gerudert, noch in einer Dschunke durchgeführt, sondern in einer modernen, klimatisierten Touristenfähre, die sich, wie manchmal auch die Landschaft, optisch durchaus Pendants am Rhein annähert. Allerdings ist in China auch hier wieder einmal alles größer und weiter und verschlungener und in einigen der Seitenarme kann man es diesmal tatsächlich auch finden, das gute alte China, wenn man rechtzeitig einen Fotoapparat zückt und sich vom schlechten Regenwetter dabei nicht abschrecken lässt.
Neben den Resten des traditionellen China lässt aber auch hier überall die Moderne grüßen. Abenteuerliche Hängebrücken überspannen mancherorts den Fluss. An den Ufern werden Trassen für Asphaltstraßen gebaut, oft jedoch machen Erdrutsche die moderne Ingenieurskunst wieder zunichte. Doch aus den meisten Fischerdörfchen sind an Ufern und Hängen längst Städt mit westlich anmutenden Hochhäusern geworden. Nicht zuletzt der wirklich monumentale Dreischluchtenstaudamm und gigantische Fährschleusen machen klar, dass es keinen Weg zurück mehr ins letzte Jahrtausend gibt.
Der Jangtsekiang ist für China heute mehr denn je das, was er auch schon in der Vergangenheit war: Eine sehr wichtige Wasserverkehrsader. In industrialisierten Zeiten hat das ein entsprechendes Verkehrsaufkommen besonders mit Frachtschiffen zur Folge. Auf dem Rhein ist es ja auch nicht viel anders, nur vergleichsweise viel kleiner. Und wie dort gibt teilen sich Industrie und Tourismus ihre Pfründe. Touristisch sind beim Jangtse neben den großen modernen Bauten besonders auch die in den zahlreichen Seitenarmen und Zuflüssen noch vorhandenen idyllischen Momente interessant. Für Touristen wird dort die Idylle teilweise auch wieder inszeniert, so kann man klassische Flussschlepper am eigenen Leibe erfahren, indem man sich mit einem Kahn stromaufwärts ziehen lässt, oder auch fjordähnliche Klippenformationen zur Genüge betrachten.
Die Reise auf dem Jangtsekiang war dementsprechend bilderreich, was man in einem entsprechend umfangreichen Fotoalbum zum Teil 3 der Chinareise: Jangtsekiang betrachten kann. Neben Natur- und Technikbetrachtung gab es auch ein Bordprogramm und auch reichlich Gelegenheit, chinesische Küche und besonders chinesischen Tee auszuprobieren. Dazu, wie auch zum Abschluss der Flussfahrt, nämlich den Besuch der „Geisterstadt“ Fengdu, einandermal…