Mehrere Tage währte die Flussfahrt auf dem Jangtsekiang. Hansjörg Dühning war mit einigen seiner Freunde auf Reisen durch China gegangen, um noch ein wenig vom romantischen China zu sehen – und hier war er teils tatsächlich fündig geworden, in Seitenarmen und manchen wachen Momenten, wenn mit einem alten Lastkahn ein Stück Geschichte vorbeifuhr. Zur Bootsreise gehörte aber auch ein Ausflug zur „Geisterstadt“ Fengdu, bevor es dann nach Chongqing weiterging, wo die moderne Großstadtkultur die Reisenden dann wieder einholte.
Fengdu ist keine „Geisterstadt“ im eigentlichen Sinne, denn einsam wird man hier gewiss nicht. Scharen von Touristen drängen sich zwischen den Schreinen, Pagoden, Tempelchen und Steinfiguren, die dem einstigen Berg den Namen „Stadt der Geister“ eingebracht haben. Wohl für die Touristen ist auch eine „Pilgerroute“ vom Sockel bis zur Spitze eingerichtet worden, wo man allerlei „Prüfungen“ bestehen kann.
Vom alten weltlichen Fengdu, welches am einstigen Bergfuß an den Ufern des Jangtsekiang lag, ist freilich nichts mehr zu sehen. Der aufgestaute Fluss hat die Ortschaft, wie manch andere auch, verschlungen. Gegenüber der heiligen Touristenstädte erstreckt sich heute das neue, westlich anmutende Fengdu – mit schnittigen Hochhäusern, modernen Asphaltstraßen und jeder Menge Verkehr.
Trotz all der Touristen war auch hier der Park mit seinen Tempelchen wieder geradezu erholsam. Nach dem Ausflug nach Fengdu ging es weiter und mit der feierlichen Verabschiedung durch Reiseleitung und Kapitän endete auch die Bootspassage. Danach ging es weiter zur Metropole Chongqing, heute eine Millionenstadt. Neben einer Stadttour mit anschließendem Aufenthalt im Park gehörte auch ein Besuch der hiesigen Markthallen und eine nächtliche Stadttour zum Programm.
Morgens und abends kann man viele ältere Chinesen übrigens bei einer besonderen Übung betrachten. Was den Europäer auf den Fotos wie „Schattenboxen“ vorkommt, ist keinesfalls Tai-Chi, sondern sogenanntes „Oma-Dancing“. Hierbei tanzen die chinesischen Senioren teils recht wilde Tänze – auch westliche – um sich in Form zu halten. Modischer Tanzsport hat insofern auch klassische Meditationsformen bei der breiten Masse abgelöst.
Viele Fotos vom Ausflug nach Fengdu und nach Chongqing gibt es im Anastratin-Fotoalbum zu Teil 4 der Chinareise von Hansjörg Dühning.