Phoenix 58 – halb Fail, halb Erfolg

Am Donnerstag, den 10. Mai 2012 wurde am Klettgau-Gymnasium zum ersten Mal die Ausgabe 58 der Schülerzeitung Phoenix verkauft. Die 58te Inkarnation des Zeitungsfabeltiers, das inzwischen im 29. Jahrgang erscheint, trägt den Titel „Fail“. Nicht ganz unpassend, hat die Ausgabe doch einige Tiefen, aber auch Höhen erlebt.

Das Cover der Phoenix Nr. 58
Das Verkaufsplakat mit Cover der Phoenix Nr. 58 (Mai '12)

Inhaltlich ist die Nr. 58 nämlich sicherlich kein „Fail“. Sie enthält qualitativ hochwertige Texte und diesmal vor allem auch Comics, die denen vergangener Jahrzehnte erstmals wieder das Wasser reichen können. Wenn sich die Künstler noch verbessern, was zu erwarten ist, könnten sie Manniacs einstige „ComiX“ sogar bald überbieten. Drucktechnisch lief es auch deutlich besser als erwartet. Nachdem die regionalen Druckereien am Hochrhein dermaßen teuer geworden sind, dass sich eine Schülerzeitung nicht mehr zu vernünftigen Konditionen drucken lässt, ohne dass die Qualität flöten geht, wich die Redaktion auf Rat von Schülerzeitungsredakteurin Harriet Hanekamp auf die Berliner Großdruckerei ESF-Print aus – das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen und steht der letzten Phoenix-Ausgabe (57), deren Druck das Dreifache kostete, in nichts nach. Auch wurde sie pünktlich geliefert. Wenn das Preisleistungsverhältnis so bleibt, könnte die Phoenix also erstmals seit Jahren wieder kostendeckend produzieren und könnte auf diverse leidige Kuchenback- und Cateringaktionen verzichten, welche die Redaktion in der Vergangenheit viel zu viel Zeit und Kraft kosteten.

Damit wären wir dann auch beim „Fail“-Teil angekommen, denn alles glatt lief bei der Phoenix 58 leider nicht. Sie wurde – zuerst wegen Geldmangels, dann wegen interner Kommunikationsprobleme – mehrfach verschoben mit den üblichen Folgen, dass die Aktualität darunter litt und die Motivation der Gesamtredaktion auch. Eigentlich war sie für März anvisiert worden, dann für April und herausgekommen ist Mitte Mai. Nun gut, es gab schon schlimmeres, aber ein Erfolg ist das so auch noch nicht. Um sie aktueller zu machen, gab es noch eine Gazetta mit aktuellen Inhalten dazu.

Schief ging zu 50% auch der Verkauf am zweiten Verkaufstag. Mangels Kassen und Ständen wurden da nur ein Dutzend Exemplare verkauft, somit ist der Resteberg noch viel zu hoch. Denn selbst eine günstigere Druckerei lohnt sich überhaupt nicht, solange die Hälfte der Auflage noch im Lager ruht. Aber es gibt ja noch einen weiteren Verkaufstag am Montag und sinnvollerweise noch einen Resteverkauf Ende Mai 2012, weil ja auch noch frühere Auflagen teils übrig sind. Daher besteht noch Hoffnung, dass auch der Verkauf letztlich ein Erfolg wird – die Kritiken der bisherigen Leser waren nämlich überwiegend sehr positiv.

Für Mitte Juni ist die nächste Gazettaausgabe (Nr. 9) geplant, die nächste große Phoenix, die Nr. 59 soll im September 2012 erscheinen, der Redaktionsschluss ist daher Ende Juli (dann kommen ja die Sommerferien).

Über Martin Dühning 1507 Artikel
Martin Dühning, geb. 1975, studierte Germanistik, kath. Theologie und Geschichte in Freiburg im Breisgau sowie Informatik in Konstanz, arbeitet als Lehrkraft am Hochrhein-Gymnasium in Waldshut und ist Gründer, Herausgeber und Chefredakteur von Anastratin.de.