Am Mittwoch, den 16. Mai 2012 fand zum ersten Mal ein kursübergreifender Ab(i)schlussgottesdienst am Klettgau-Gymnasium statt. Eingeladen waren alle Relikurse der K2 am KGT. Veranstaltungsort war die Christuskirche in Tiengen. Die Resonanz auf die Veranstaltung war bislang ungewöhnlich positiv.
Das Klettgau-Gymnasium ist bislang nicht durch eine besondere spirituelle Veranstaltungskultur hervorgetreten – regulär findet nur ein Schulgottesdienst im Schuljahr statt (statt wie im Schulgesetz vorgesehen drei). Das hat allerdings auch den Grund, dass es keinen großen Sinn macht, Veranstaltungen um ihrer selbst willen anzuberaumen, wenn sie nicht in der Schulkultur auch verankert sind oder erwünscht. Veranstaltungen, auch nicht wirklich von der Schulgemeinschaft gewünschte, gibt es ja am KGT schon genug.
Darum ging die Fachschaft Religion in der Vergangenheit immer sehr vorsichtig mit Zusatzangeboten um. Zwar wurde immer mal wieder vorsichtig nachgefragt, ob Klasse oder Stufe XY eine spirituelle Veranstaltung wünsche, aber die Resonanz war sehr verhalten. Es ist wohl keinesfalls Mode, als Schüler oder Lehrer öffentlich für einen Gottesdienst oder eine Meditation zu sein. Umgekehrt war aber die Resonanz danach bisweilen ungewöhnlich positiv, wenn doch mal einer angeboten wurde.
So war es auch beim Abschlussgottesdienst „Neuland“ am 16.05.2012. Der Titel war insofern doppelt zutreffend: Einmal bezeichnete er das Thema (Aufbruch der Abiturienten ins Neuland des Lebens danach), andererseits war der Gottesdienst an sich ein Neuland: Er fand regulär zu Unterrichtszeiten in der 5./6. Stunde statt und war letztlich Unterricht in anderem Rahmen (damit durch den Reli-Lehrplan gedeckt). Insofern war auch die Menge der Besucher nicht wirklich erstaunlich, wohl aber, dass man vielen Abiturienten im Gottesdienst eine gewisse Rührung durchaus ansah und nach dem Gottesdienst doch mehr Schüler als üblich sich für die Veranstaltung sogar ausdrücklich bedankten.
Dies ist umso erstaunlicher, als sich der Organisationsaufwand in Grenzen hielt. Dadurch, dass es regulär im Unterricht war, musste der Stundenplaner nicht belastet werden. Die Musik wurde kursintern durch die offizielle Fachschafts-Kirchenmusikerin Frau Schlageter organisiert (das Kursorchester konnte sich trotzdem oder gerade deswegen durchaus hören lassen), kein Förderverein musste finanziell stützen und die Werbung im Vorfeld hielt sich sehr in Grenzen (bzw. war faktisch nicht vorhanden gewesen).
Trotzdem war die Resonanz positiv und das kalte Büfett im Anschluss an den Gottesdienst binnen 5 Minuten komplett leer geräumt – es waren also letztlich mehr Leute da als erwartet (oder der Gottesdienst hat die Leute sehr hungrig gemacht).
Inhaltlich versuchten wir übrigens durchaus, auf die Doppelabistufe Bezug zu nehmen. So war die Idee mit den Papierschiffchen mit Segenssprüchen durchaus auch dem Umstand geschuldet, dass es in der Jahrgangsstufe vier Jahre zuvor einen Weltrekordversuch im Papierschiffchenfalten gegeben hatte, der es seinerzeit sogar bis ins Radio SWR3 schaffte. Diesmal wurden die 150 Papierschiffchen für die Abiturienten fächerübergreifend mit Deutsch (Vorgangsbeschreibung) von den Klassen 6c und 6b gefaltet.