Mit dem Start des Mittelaltermarktes 2012 erreicht der Sommer in Oberlauchringen seinen Höhepunkt. Die hochsommerliche Schwüle setzt allerdings am ersten Tag Besuchern wie Schaustellern etwas zu, besonders, wenn sie gar zu gewandet sind. Vor allem die Kinder hatten und haben aber ihren Spaß.
Noch ist das Fest ja in vollem Gange. Wir haben uns die Marktstände schon mal angesehen – und sie bieten durchaus Sehenswertes. Die Auswahl ist bedeutend vielfältiger als beim von uns zuletzt besuchten Mittelaltermarkt in Bräunlingen. In vielen anderen Belangen griff man auf die guten Erfahrungen bei der ersten Runde Mittelaltermarkt in Lauchringen (2010) zurück – so sind finden sich viele Stände wieder an ähnlichen Orten, auch die Bühne. Letztere ist jetzt eine professionelle Standardbühne. Aus Sicht der Künstler ist dies ein technischer Fortschritt, für Fotografen eher ein Rückschritt – die letzte handgemalte aus dem Jubiläumsjahr bot jedoch ein deutlich ansehnlicheres Motiv.
Auf dem Bühnenprogramm standen unter anderem Feuerschlucker, Bauchtanz und ein Gaukler. Auch Metusa hörten wir dort spielen. Da fiel uns spontan auf, dass sich das Instrumentarium gewandelt hat – statt der mittelalterlich aussehenden Saiteninstrumente von 2010 fand nun Standard-Folkequipment Verwendung. Es wäre interessant zu erfahren, warum. (Wir vermuten, dass „Mittelalterinstrumente“ im professionellen Einsatz zu schnell verschleißen. Aber das ist nur eine Vermutung aus eigener Anschauung.)
Die Hitze verscheuchte allerdings viele Zuschauer schnell von den Sitzplätzen, denn die Sonne brannte, während sich schwüle Wölkchen am Himmel hin- und herschoben. Doch vor allem eingefleischte Mittelalterkinder hatten ihren Spaß und entdeckten den Brunnen am Lindenplatz als alternative Badewanne. Dagegen konnten wir nirgendwo Kamelreiter entdecken. Vielleicht war es auch den Kamelen zu heiß.
Die Marktstände boten viel Sehenswertes. Vom Anfang bis zum Ende der Kirchstraße konnte man sich mit Seifen, Konfitüren, Pelzwaren, orientalischen Gewürzen aber auch Filzhüten, Gewändern, Schmuck, Schnitzereien – und endlich! – Zauberstäben eindecken. Es gab auch Fruchtgetränke, der berühmte Bäcker vom Drachenfest war anwesend, im Mittelpunkt des Marktgeschehens wurde wieder ein Bratschwein gegrillt.
Gegen Ende der Marktreihe, auf dem ehemaligen Friedhof beim Kirchplatz, war ein Heerlager aufgeschlagen, wo sich auch der „Undertaker“ versteckte. Ganz am Ende, bei der St. Andreas-Kirche fand sich noch eine Färberei und eine eine Seilerei, wo man dabei zuschauen konnte, wie Seile gedreht wurden.
Während wir dies schreiben, ist das Mittelalterfest noch lange nicht beendet. Der Höhepunkt dürfte in der späten Kühle am Samstagabend sein – und dann bleibt noch der ganze Sonntag. Dann werden wir nochmals hingehen und noch ein paar weitere Fotos machen.