Pandora Hearts auf DVD erschienen

Am 30. November 2012 erschien bei KAZÉ die erste Staffel von „Pandora Hearts“ auf DVD. Wir hatten sie gleich erworben, aber bislang nicht rezensiert. Warum? Die Umsetzung ist eher enttäuschend.

Insofern fällt auch die jetzt nachgereichte Rezension hier recht knapp aus. An der Story, die nun mit etwa drei Jahren Verspätung auf dem deutschen Markt erscheint, hat sich ja nicht viel geändert inzwischen – außer dass in Japan die Anime-Serie inzwischen längst ausgelaufen ist. Mit den Jahren hat die Grundidee freilich an Reiz dadurch eingebüßt, dass die Mangafassung, um originell zu wirken, sich storymäßig ganz ähnlich wie „Tsubasa Chronicles“ verzettelte  und dass mit „Black Butler“ sich in Deutschland bereits ein anderer Vertreter des Genres etabliert hat – und das wahrscheinlich auch überzeugender.

DVDs, Cover und Beigaben der aktuellen deutschen Fassung von KAZÉ sind optisch sehr ansprechend gestaltet - vom Videobild kann man dies allerdings leider nicht behaupten.
DVDs, Cover und Beigaben der aktuellen deutschen Fassung von KAZÉ sind optisch sehr ansprechend gestaltet – vom Videobild kann man dies allerdings leider nicht behaupten (Foto: Martin Dühning).

Was die DVD-Veröffentlichung angeht, könnte das ja egal sein, wenn hier die Qualität stimmen würde. Der DVD-Schuber selbst sieht auch sehr wertig aus, ihm sind auch einige ganz hübsche Artworks im Postkartenformat, ein paar Sticker und ein Pandora-Notizheftchen beigegeben. Auch die Synchronisation kann über weite Strecken durchaus mit dem Original mithalten, einige Charaktere wie Xerxes Break oder Alice weichen zwar deutlich vom Original ab, aber man gewöhnt sich dran. Dass auch der Soundtrack, komponiert und realisiert von Yuki Kajiura, deutlich besser als der Genre-Durchschnitt klingt, war ja schon im Original so.

Doch was nutzt ein schöner Soundtrack, der schönste Schuber und eine gute Synchronisation, wenn bei der Animeveröffentlichung das Videobild nicht stimmt? Über weite Strecken hat man das Gefühl, durch eine mit Sonnencreme verschmierte Brille zu blicken: Die Szenen wirken verwaschen und unscharf, die Farben flau. Stellenweise treten sogar Artefakte auf. Damit bewegt sich die Umsetzung nur mäßig über dem Niveau der kostenlosen Fansubs auf Youtube, was für eine DVD-Veröffentlichung in der Preisklasse von 40 EUR völlig inakzeptabel ist. Warum man dem Anime das antat, darüber kann man nur mutmaßen. Sparte man an der falschen Stelle, indem man die Serie nebst Bonus auf nur zwei DVD pressen musste? Sollen die Kunden so zum Kauf einer Blueray genötigt werden? Im Endeffekt ist es leider egal, die DVD-Fassung ist so leider noch nicht zu empfehlen. Schade drum.

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Martin Dühning, geb. 1975, studierte Germanistik, kath. Theologie und Geschichte in Freiburg im Breisgau sowie Informatik in Konstanz, arbeitet als Lehrkraft am Hochrhein-Gymnasium in Waldshut und ist Gründer, Herausgeber und Chefredakteur von Anastratin.de.