Wundersam ist der Klettgau ergrünt und die Natur wogt, ein Blütenmeer in blühendem Dunst – ähnlich wie Goethe in seinem Werther schrieb, tosen zwischen den frischen, jungen Halmen, die unzähligen, unergründlichen Gestalten der Würmchen. Amselkonzerte. Neues Leben überall. Nach einem so langen Winter tut das gut. Fast ist es schon wieder zuviel.
Im Gartenteich wuseln die Krötenquappenmassen, stolze winzige Ameisen patroullieren über die Gartenmauern, kritisch beäugt von der Smaragdeidechse und dann und wann summt auch wieder eines dieser selten gewordenen Honigbienchen über das Blütenmeer, wo nun meistenteils wilde Hummeln und Mauerbienchen ihren Dienst tun. Auf dem Rasen blühen so viele Gänseblümchen, wie zuletzt in Kindertagen – und man ist versucht, sich wieder zarte Blumenkronen daraus zu winden. Massen von leuchtendem Löwenzahn lassen mich ernstlich überlegen, ob ich mir nicht wieder Hasen oder Kaninchen zulegen soll, um der Schwemme Herr zu werden und von den vielgesäten Sommerblumen künftiger Tage treiben die ersten Stecklinge. Das feuchte Wetter erfreut aber auch die gefräßigen Schnecken. Mal schauen, was sie mir von meinen ambitionierten Pflanzungen übrig lassen.
Während die beiden Freundschaftskastanien, inzwischen zu Riesen gewachsen, seit ich sie als Kastanien vor nunmehr 22 Jahren setzte, längst in hellem Grün stehen, hat mein kleiner Apfelbaum, noch unter den Augen der damaligen Hausherrin Sophie Jester gesetzt, dieses Jahr erste kleine Blüten getrieben. Ob es schon Äpfel geben wird an dem kleinen Baum, das will ich einmal offen lassen. Er scheint mir noch etwas schwach und winzig dafür.
Das alles jedenfalls gibt wieder viele Bilder für das Herz und Fotos für die Fotoalben. Endlich ist die Sommerzeit da! Endlich!