Überschwemmungen, Ungeziefer und Dürren vernichten großflächig die Ernten in den Vereinigten Provinzen von Südninda. Bei Lebensmitteln werden deutliche Preissteigerungen erwartet.
Während der Sommer in Süd-Ninda ins letzte Drittel geht, zeichnet sich immer deutlicher ab, dass das Projekt des Vizekönigs von Südninda gescheitert ist, die lokale Selbstversorgung der Provinzen wieder herzustellen. Vizekönig Valens Anthist Palladorian hatte in den vergangenen drei Jahren diverse alte Domänen und Plantagen mithilfe der Nationalgarde wieder in Betrieb nehmen lassen und die Straßen wiederhergestellt. Doch seine Bemühungen zur Verbesserung der Infra- und Agrarstruktur waren von Misserfolgen flankiert. Zuerst vernichteten Überschwemmungen große Teile der Anbauflächen und das Straßennetz, danach zerstörte eine gewaltige Schneckenplage den Großteil der Anpflanzungen in fast allen Provinzen.
Im dritten Jahr schließlich verdorrte ein Großteil der wiederum neu angebauten Pflanzungen aufgrund einer Hitzewelle mit Langzeitdürre. Im Endeffekt, stellte der lokale Rechnungshof nun fest, hat sich trotz der intensiven Bemühungen, etwa das Zehnfache an Anbaufläche zu erschließen, der Gesamtertrag auf ein Fünftel des Wertes von vor fünf Jahren verringert. Die Ausgaben zur Restrukturierung des Agrarsektors reißen zwar kein größeres Loch in die Staatskasse, da der Vizekönig hauptsächlich auf die föderal bezahlte Nationalgarde zurückgriff, sind aber spürbar. Auch in den Folgejahren dürften sich die Domänen finanziell nicht selbst tragen.
Insbesondere gelang es nicht, die alten Plantagen von Araruna im Süden von Medea wieder vernünftig in Betrieb zu nehmen. Davon hatte sich die Provinzialregierung hohe Erträge versprochen, da Araruna einst ein besonders fruchtbarer Landstrich war. Doch nicht nur in den neu erschlossenen Gebieten, auch die bereits vorhandenen landwirtschaftlichen Betriebe machten große Verluste. Tiryns beklagt einen Ausfall von fast der Hälfte des Obstanbaus, viele Landwirte in der Region von Dumont sind inzwischen auf staatliche Hilfe angewiesen, um die finanziellen Folgen der Ausfälle zu verkraften. Die dortigen Bewohner verlangten vom Vizekönig auch eine behördliche Untersuchung auf Schadensmagie, was dieser als aber als „abergläubisch“ ablehnte.
Die nun schon mehrere Jahre andauernden Missernten dürften in nächster Zeit zu deutlichen Preissteigerungen auch bei Grundnahrungsmitteln führen. Mit einem Versorgungsengpass rechnen die Behörden allerdings nicht, da alle Lebensmittel aus anderen Bundesstaaten der neu-nitramischen Konföderation importiert werden können. Die Vereinigten Provinzen von Süd-Ninda bleiben damit aber ganzjährig auf eine externe Nahrungsmittelversorgung angewiesen, was für eine (ehemalige) Agrarregion weniger erfreulich ist.