Am Dienstagabend, den 5. November 2013 konnte man im ALI-Theater Tiengen der irischen Folkband BEOGA lauschen.
Irisch war an diesem Abend vieles – auch das Wetter. Nach Überwindung diverser Hindernisse, die man hier im Klettgau der Kultur entgegenstellt – z. B. ließ mich der Busfahrer der SBB im wahrsten Sinne des Wortes im Regen stehen und fuhr einfach an der Bushaltestelle Lauchringen Adler vorbei. So erreichte ich per eiligem Drahtesel, leicht verregnet, das ALI-Theater. Dort war mehr los als beim Auftritt von CARA vor zwei Wochen, das Publikum wirkte trotz miesem Wetter auch heiterer, was durch die Gruppe BEOGA und ihre lebendige Musik auch tonkräftig unterstützt wurde.
BEOGA, das ist eine der bekannteren Irish Folk Bands, bestehend aus Liedsängerin Niamh Dunne, die auch die Fiddle spielt, dem mehrfach preisgekrönten Bodhrán-Spieler Eamon Murray und der typischen Doppelbesetzung mit zwei Accordions gespielt durch Seán Óg Graham und Damian McKee. Seán Óg Graham spielt auch auf der Folk-Gitarre, die per Kapodaster bisweilen fast wie eine Mandoline klang. Fünfter im Quintett ist Liam Bradley, der am Keyboard spielt. Die Band stellte Highlights aus ihrem nunmehr 10jährigen Repertoire vor, aber auch einige Songs aus den Solo-Alben von Niamh Dunne. Ein Accordeon-Duell und eine Solo-Bodhran-Session von Eamon Murray zählten zu den virtuosen Highlights des Abends. Stilistisch wurde weniger traditionelle Folklore als ein modern wirkender Mix aus Folk, Jazz und manchmal auch Gospel geboten. Etwas schade für zarte Ohren war, dass die technische Abmischung etwas arg basslastig geriet, sodass der feine Klang der Folkloreinstrumente wie Fiddle oder Accordeon manchmal etwas unterging gegenüber Keyboard und Trommel. Cara, die ihren eigenen Tontechnikspezialisten mitbracht hatten, hatten seinerzeit etwas konzertanter und intimer geklungen. Vielleicht war der Klang bei BEOGA dadurch aber massentauglicher, der Stimmung jedenfalls tat die Basslastigkeit keinen Abbruch.
Immer wieder wussten die Bandmitglieder das Publikum durch launige Kommentare zu den Songs bei Laune zu halten und schafften es auch, die Zuhörer zum Mitsingen zu motivieren. Während draußen der kalte November stürmte, heizte sich die Atmosphäre im ALI-Theater fast sommerlich auf. Mit dem berühmten „Cu Chullain’s Despair“ konnte das Publikum der Band durch tosenden Applaus noch eine Zugabe abtrotzen, kurz nach 10 Uhr ging der Abend dann zuende.
Der Auftritt der Band BEOGA war der zweite Teil Worldmusic organisiert vom Kulturamt Waldshut im ALI-Theater 2013/2014. Mit dem Klangwelten-2013-Gastspiel durch den weltberühmten Jazz- und Worldmusic-Harfisten Rüdiger Oppermann folgt am 10. Dezember 2013 noch ein drittes hörenswertes Konzert Worldmusic.