Generalsekretär lässt Siegesdenkmal in Ventadorn errichten

Die verwunderten Bewohner von Ventadorn können neuerdings eine 40 Meter hohe Monumentalstatue ihr Eigen nennen. Generalsekretär Merân ließ sie zu Ehren der einstigen Siegesserien im Kibur’Gate-Sektor errichten.

Mag der Himmel über Ventadorn auch grau sein - seine Bewohner haben nun immerhin einen neuen Fackelträger - und Ninda ist um einen Engel reicher.
Mag der Himmel über Ventadorn auch grau sein – seine Bewohner haben nun immerhin einen neuen Fackelträger – und Ninda ist um einen Engel reicher.

Die zuletzt sehr schmähliche Behandlung der nitramischen Strategen im Kibur’Gate Sektor, besonders die von Legat Camille Ezren, stößt noch heute, 8 Jahre später, vielen Nitramiern ganz übel auf. Diese Wut, welche die Zeit im Kibur’Gate-Sektor im Bewusstsein großer Teile der Bevölkerung zu einem „finsteren Zeitalter“ verdunkelte, steht jedoch in diametralen Gegensatz zu den Urteilen der nitramischen Geschichtsschreibung, welche eine ungebremste Siegesserie in Kunst, Wissenschaft und bei der Durchsetzung von Menschenrechten zu vermelden hat.

Um diesen lichteren Aspekt etwas mehr zu betonen ließ Generalsekretär Venanz Kernest Merân in der einstigen nitramischen Hauptstadt Ventadorn auf Monte Regina VIII nun eine Monumentalstatue errichten: Auf einem 10 Meter hohen Sockel aus Carrara-Marmor, in den die Namen der großen nitramischen Strategen und Wissenschaftler der vergangenen 120 Jahre eingraviert sind, erhebt sich auf der Plaza de San Angelo im Stadtteil San Margarita nun ein 29 Meter hoher Siegesengel aus Bronze, welcher in der linken Hand eine große Fackel und in der rechten einen Siegeskranz hält. Der Engel soll, so Generalsekretär Merân, nicht nur den Bewohnern von Ventadorn Mut in düsteren Zeiten geben, sondern daran erinnern, dass gerade die nitramische Zivilisation auch für Andere viel Licht in dunkle Zeiten brachte – und sich in ihren Anliegen letztlich immer durchsetzte, da sie vernünftig und berechtigt waren.

Gleichzeitig ist die „Freiheitsstatue von Ventadorn“, wie sie manche Spötter aufgrund ihrer Ähnlichkeit zu irdischen Pendants bezeichnen, eine späte Ehrung für Camille Ezren, der bei seiner Pensionierung von der Admiralität und den Granden des Kibur’Gate Sektors regelrecht abserviert worden war. Die Neu-Nitramische Konföderation zog daraufhin ihre Botschafter ab, kappte sämtliche Kommunikationsverbindungen zum Kibur’Gate Sektor und sieht sich seither nach besseren Verbündeten um.

Mit der Siegesstatue verfügt Ninda nun über einen weiteren Engel. Drei Monumente ließ bereits vor 24 Jahren Legat Juniper Stratian errichten, einen an der Westgrenze nordwestlich von Tirocastris, einen im Osten bei Alexandretta und einen im Süden an der Grenze zu Kournia. Im Norden, wo Ventadorn liegt, gab es bislang noch keinen Engel. Kritiker monieren, dass die 50.000 Denare, welche das Monument den Staat gekostet hat, anderweitig besser und auch christlicher verwendet hätten werden können.

Nils Kawomba
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Nils Kawomba, ehemals Chefredakteur der NNZ (Neue Nitramische Zeitung), ist unser nitramischer Korrespondent in Ventadorn (Ninda).