Tims Schloss

Tims Schloss in Westland ist die Residenz und der Altersruhesitz von Prinz Timotheus Andunë und seiner Geschwister aus dem Hause Andunika. Die Anlage ist neben ihren repräsentativen Bauten besonders für den Garten und die angrenzenden Obstplantagen berühmt.

Tims Schloss in Westland (Vereinigte Provinzen von Süd-Ninda, Archivbild)
Tims Schloss in Westland (Vereinigte Provinzen von Süd-Ninda, Archivbild)

Errichtet wurde Tims Schloss im Zeitalter der Tristis, nachdem bei einer Naturkatastrophe seine ursprüngliche Residenz im tizeanischen Fürstentum Timida zerstört worden war (mitsamt dem Fürstentum). Tim und seine Geschwister, die sich mit ihrer Privatbarke rechtzeitig hatten retten können, mussten auf Weisung von Reichverweser Milony zunächst in Zelten unterkommen, erhielten allerdings durch ihren Vater, den alten Kaiser Tilias Andunë , später das heutige Schloss. Im Zuge der Flurbereinigung für die Errichtung der Metropole Ventadorn bekamen Tim und seine Geschwister die umliegenden Ländereien 368 a. C. endgültig zugesprochen und das Anwesen wurde auf Staatskosten nochmals renoviert. Der Hauptbau ist in neoklassizistischem Stil gehalten und in der Bannerfarbe von Prinz Tim gestrichen: Goldgelb-Orange.

Nach dem Tod von Kaiser Tilias war das Anwesen kurzfristig formell sogar Residenz des Neu-Nitramischen Kaisers, bis Prinz Tim und seine Geschwister bei der Testamentseröffnung im Kronrat die Krone ausschlugen, um den finanziellen und politischen Forderungen nicht nachkommen zu müssen, die damit verbunden gewesen wären. Während des nachfolgenden Interregnums und der Zeit des „Dominions der Pro-Nitramischen Nationen“ trug Tim den Titel eines „Kaisers von Ninda“, Tims Schloss war damit wiederum für einige Jahre formell kaiserliche Residenz, spielte politisch aber nie eine Rolle.

Kaiserliches Wappen von Prinz Timotheus Andune, "dem Gütigen"
Kaiserliches Wappen von Prinz Timotheus Andune, „dem Gütigen“, aus dem Hause Andunika

Größer war der kulturelle Einfluss von Tims Hof. Tim rettete als Kunstsammler während der großen Krisen in der Tristis viele Kunstschätze vor der Vernichtung und schenkte sie später dann dem Nitramischen Archiv in Schloss DeWinter. Gerade in Krisenzeiten bot Tims Hof vielen Heimatlosen oder Verfolgten Schutz. Auch mischte sich die Familie Andunika, obwohl sie selbst offizielle Ämter vermied, immer wieder über die Volksversammlung oder den Rat des Dominions vermittelnd in die Politik ein, selbst nach Gründung der Neu-Nitramischen Konföderation und nachdem eine andere Familie den Kaisertitel übernahm. Häufige Gäste von Prinz Tim sind neben dem provinzialen Adel vor allem Jatan-Adlige, besonders die Elbenhäuser Calcessa, Valera und Tirouyel, zu denen dynastische Verbindungen bestehen. Dagegen ist bekannt, dass Tim Mogianer und verwandte Völker nicht besonders mag, weshalb er ausdrücklich seine Zustimmung verweigerte, als die moreanischen Mitglieder der Nationalgarde um Überflugrechte über seine Besitzungen baten. Dies brachte ihm eine Rüge von der Volksversammlung ein. Auch war es Tim, der in der Zeit des Dominions eine Ausnahmeregel für die Jurisdiktionsdoktrin erzwang, sodass der nitramische Censor und der Geheimdienst She’Rijall in Ninda nicht überwachen durften. Bei der Ausweisung des Templerordens aus der Provinz Süd-Ninda wirkten Prinz Tim und seine Geschwister maßgeblich mit, da sie Militärorden nicht besonders mögen (eine Haltung, die allerdings auch der restliche nindanische Adel und  der damalige Vizekönig Sixtus Priscus von Salis in seltener Einmütigkeit teilten).

Tims Schloss selbst ist eigentlich nicht sehr groß und beschränkt sich aus Kostengründen auf die notwendigsten Einrichtungen. Größere Feste sind selten. Tim gilt als sparsam, bescheiden und ein wenig scheu.  Er und seine Geschwister erhalten als Hochadlige keine staatlichen Zuwendungen und müssen zudem die üblichen Tribute entrichten, die mit ihren Adelstiteln und dem damit verbundenen Landbesitz fällig werden. Dieser ist bei der Familie Andunika nicht mehr sehr groß.

Bekannt ist das kleine Schloss aber für seine durchaus stilvolle Einrichtung und die blumigen Gartenanlagen. Sehenswert, sofern der Hausherr Einlass gewährt, sind besonders die Fußbodenmosaiken im Erdgeschoss und die Deckengemälde in der Empfangshalle, die Szenen aus der Astorianischen Zeit darstellen. Zur Anlage gehören auch Obstplantagen, Wirtschaftsgebäude, Manufakturen für Glasherstellung und Obstverarbeitung. An Tims Schloss und seine Anlagen grenzt Tims Kanal an, eine künstliche Wasserstraße quer durch Westland, über die sich seit 358 a. C. Waren aus dem Umland, Alexandretta oder Tirocastris ohne Umweg zur Landeshauptstadt Milony Island verschiffen lassen.

Tims Schloss verfügt, wie bei den meisten nitramischen Hochadligen üblich, über eine eigene kleine, selbst finanzierte Palastwache, die Schloss und Landgut bewacht. Bekannt sind Tims Gardisten allerdings dafür, dass sie außergewöhnlich gebildet und galant sind – einige von ihnen wurden deshalb von früheren Vizekönigen als Sekretäre oder Diplomaten engagiert.

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Martin Dühning, geb. 1975, studierte Germanistik, kath. Theologie und Geschichte in Freiburg im Breisgau sowie Informatik in Konstanz, arbeitet als Lehrkraft am Hochrhein-Gymnasium in Waldshut und ist Gründer, Herausgeber und Chefredakteur von Anastratin.de.