Was käme wohl dabei heraus, wenn man ein Spiel wie Minecraft oder StarBound mit einer zeitgenössischen Voxelengine auffrischt? – Wahrscheinlich so etwas wie Planet Explorers einmal wird!
Noch ist das Computerspiel „Planet Explorers“ von Pathea Games eine Alpha-Version (bei Erscheinen dieses Artikels war 0.83 aktuell), aber bereits als Vorabversion über Steam zu beziehen und durchaus schon spielbar. Ähnlich wie beim 2D-Adventure StarBound gilt es einen Planeten zu erkunden und dabei eine Produktionskette von Grund auf aufzubauen (mit Ressourcenabbau, Jagd und viel Crafting). Doch optisch spielt das Game in einer ganz anderen Liga. Wie bei Everquest Next kommt eine hochauflösende 3D-Voxelengine zum Einsatz, die auch in der Alphaversion teils schon bildhübsch ist.
Dabei lässt sich jeder Teil der Landschaft in seine Einzelteile zerlegen – selbst größte Mammutbäume lassen sich mit der Axt zu Kleinholz verarbeiten, überall kann man Tunnel in die Voxelerde treiben, um Mineralien abzubauen und fast jede Pflanze lässt sich einsammeln und zu Nahrung oder Medizin verarbeiten. Neben einem Tageslauf mit Sonnenauf- und Untergängen gibt es auch diverse Wettereffekte wie Wind, Nebel oder Regen. Nachts leuchten die Alienpflanzen.
Das Spiel verfügt im Singleplayer-Part über einen Story-Modus, indem in einer schon beachtlichen Masse von Missionen die Geschichte der Besiedlung des Planeten Maria erzählt wird, dabei werden die verschiedenen Crafting-Rezepte in den Quests nach und nach freigespielt. Man startet mit Holzwerkzeugen und arbeitet sich dann über Steinzeit- und Bronzezeitwerkzeuge in die Neuzeit vor, wo dann hochmoderne Ausrüstung zu Verfügung steht – die nötigen Ressourcen vorausgesetzt.
Wer lieber gleich ganz ins Aufbauspiel starten will, für den gibt es den Adventure-Modus, in dem sich, ähnlich zu Minecraft auch andere Planetenlandschaften mit verschiedenen Biomen erstellen lassen. Auch im Adventure-Modus gibt es kleinere Quests von NPCs und feindliche Kreaturen, gegen die man ankämpfen muss. Doch alle Craftingrezepte sind hier von Anfang an freigeschalten, was den Aufbau deutlich beschleunigt.
Wer nur einfach in der Voxellandschaft bauen will, ohne erst mühsam Ressourcen herzuschaffen, für den gibt es den Kreativmodus. Neben dem Singleplayerpart gibt es auch einen Multiplayermodus, ähnlich wie man ihn schon aus Minecraft kennt.
Auch wenn das Spiel noch lange nicht fertig ist, weiß es durchaus schon jetzt über Stunden zu fesseln, allerdings muss man als Alphaplayer damit rechnen, dass die Quests teils noch nicht immer problemlos klappen (z. B. wegen Trigger- und KI-Problemen). Der Planet Maria aus dem Storymodus sieht aber schon fast perfekt aus, die Landschaftserstellung im Adventure-Modus verträgt jedoch noch einige Bugfixes, bis sie ähnlich glaubwürdige Ergebnisse liefern wird – oft sind dort die Landschaften noch etwas kantig und weisen schroffe Abgründe auf.
Trotzdem wirkt Planet Explorers schon jetzt als Alphaversion wesentlich lebendiger mit seinen NPCs, die immer mal wieder anzutreffen sind und alle individuelle Namen tragen als die zwar endlosen, aber doch eher einsamen Minecraft-Weiten mit den seltenen und namenlosen Dorfbewohnern.
Sehr hübsch anzuschauen und optisch in einer ganz anderen Liga als beim Retro-Look von Minecraft oder StarBound sind bei Planet Explorers die Modelle von Alien-Kreaturen, Pflanzen und die Kostüme der Charaktere und NPCs.
Deren Animationen und KI sind aber ebenfalls noch verbesserbar, in der Heldencharaktererstellung sind viele Optionsflächen noch leer – gerade bei männlichen Modellen gibt es noch nicht sehr viel Auswahl bei Gesichtern, Körperformen und Frisuren, dafür aber schon eine Reihe sehr netter Frisuren im Manga-Look bei den weiblichen Charakteren.
Die vom Programm generierten NPCs sind schon vielfältiger – zumindest im Storymodus, aber besonders im Adventuremodus wäre aber auch hier noch eine größere Darstellungsvielfalt wünschenswert.
Einige Features von Planet Explorers sind jetzt schon bemerkenswert. So kann man im Creationeditor sogar Fahrzeuge wie Rover, Helicopter oder Schlachtschiffe bauen, mit denen man dann zu Land, Wasser und Luft durch die Landschaft brettern kann. Der „Replikator“, wie das Pendant zur Minecraft-Werkbank in Planet Explorers heißt, ist schon jetzt deutlich intuitiver zu benutzen.
Das Spiel lässt einem insgesamt auch deutlich mehr Freiheiten – besonders im Adventuremodus. Wenn man will, kann man sich technologisch bis zur SciFi-Alter hochrüsten, in eigens erstellte Helicopter steigen und man kann sogar eine Monorail durch die Landschaft bauen – muss es aber nicht. Stattdessen kann auch in mittelalterlich wirkenden Metallrüstungen zu Fuß durch die Landschaft ziehen und Tiere mit Schwert oder mit Pfeil und Bogen erbeuten und wenn man auch das nicht mag, als Farmer tätig werden.
Da sich das Spiel noch im Aufbau befindet und derzeit etwa alle zwei Wochen Patches neue Funktionen nachreichen, bleibt es spannend. Aus Planet Explorers kann noch viel werden und schon jetzt ist es sehr hübsch…