Nitramische Völker: Tyrillianer

Alexander Czerdano als Dekan der Universität Sanarth
Alexander Czerdano als Dekan der Universität Sanarth

Die Tyrillianer machen den größten Teil der nitramischen Bevölkerung aus. Sie sind sehr langlebige (400-450 Jahre) und lernbegierige Humanoide. Es existieren drei Untergruppen: Tyrill-Tyrillianer, Terillianer und Andraskaner.

Alexander Czerdano als Dekan der Universität Sanarth
Der Tyrillianer Alexander Czerdano als Dekan der Universität Sanarth in Ventadorn.

Die Tyrillianer stammen ursprünglich vom Planeten Tyrill im Jolandin-System. Ihre Art entstand etwa vor 100.000 Jahren, Genetiker vermuten, dass sie künstlich aus Chrysallianern erschaffen wurden. Dafür spricht besonders ihr unnatürlich komplexes Genom, ihre Langlebigkeit und ihre hohe Intelligenz. Der durchschnittliche IQ eines Tyrillianers beträgt etwa 200. Tyrillianer sind in der Regel polyglossal, mathematisch und musisch begabt, ein nicht geringer Anteil der Bevölkerung verfügt neben der natürlichen Empathie über PSI-Fähigkeiten. Tyrillianer gelten als daher generell als hochbegabt, aber auch als sehr eigenwillig.

Körperlich unterscheiden sich Tyrillianer von Menschen hauptsächlich durch ihren eher schmächtigen Körperbau und ihre langsame Entwicklung. Ihre Hautfarbe ist ausnahmslos bronzefarben. Ausgewachsene Tyrillianer werden etwa 160-170 cm groß. Erwachsen sind Tyrillianer allerdings erst im Alter von etwa 125 Jahren. Auffällige körperliche Besonderheiten sind ihre spitz zulaufenden Ohren mit den arttypischen gerippten Ohrläppchen und ihre grün-braun bis lilafarbenen Kulleraugen. Ihr wild wucherndes schwarzes Kopfhaar weist bei Tyrill-Tyrillianern Fühlhaare auf, die sehr empfindlich auf Druckveränderungen reagieren und der Orientierung in Dunkelheit dienen. Sie haben ein außerordentlich gutes Gehör bis hin in den Ultraschallbereich, dafür ist ihr Sehsinn etwas weniger gut ausgeprägt als bei Menschen.

Tyrillianer verfügen über eine hohe Körperkontrolle, auch über ihr vegetatives Nervensystem und können durch geistige Kontrolltechniken sogar entscheiden, welche Teile ihres Genoms aktiv werden. Damit verfügen sie in gewissen Grenzen, meist aber erst in fortgeschrittenen Lebensjahren, über die Fähigkeit der Körperformung.

Tyrillianer sind im Grundzustand androgyn, genetisch gesehen sind sie Zwitter. Welches Geschlecht sie ausformen, hängt von einer willentlichen Entscheidung ab, die zudem reversibel ist. Daher hat das jeweilige Geschlecht hauptsächlich soziale Bedeutung. Wenn Tyrillianer sich, etwa ab dem 125ten Lebensjahr entscheiden, ein Geschlecht zu wählen und eine Familie zu Gründen, bekommen sie meist sehr viele Kinder, generell zwischen 10-20, teilweise auch bis zu 50 Kinder. Kinder werden von der Großfamilie gemeinsam aufgezogen. Eine Schwangerschaft dauert bei Tyrillianern etwa 15 Monate, oft auch als mehreiige Zwillinge oder Drillinge, die Kindererziehung dauert insgesamt 100 Jahre, ab dem fünften Lebensjahr sind die jungen Tyrillianer aber meist schon vergleichsweise selbständig. Viele Tyrillianer formen ihr gesamtes Leben lang kein bestimmtes Geschlecht aus, bleiben ledig und widmen sich stattdessen gesellschaftlichen oder wissenschaftlichen Aufgaben.

Neben ihrer insgesamt eher geringen Fortpflanzungsquote sind besonders Krankheiten für Tyrillianer ein Problem, denn ihr Immunsystem ist ihre Schwachstelle. Insbesondere die Volkskrankheit Thymotoxis forderte in der Vergangenheit viele Opfer. Tyrillianische Wissenschaftler haben daher berechnet, dass die zur Aufrechterhaltung der Spezies erforderliche Mindestanzahl an Tyrillianern in etwa 500 Jahren unterschritten wird und die Tyrillianer dann langsam aussterben werden. Bisher sind alle Versuche, dem durch soziale oder künstliche Mittel entgegenzuwirken, gescheitert.

Es gibt drei Untertypen von Tyrillianern: Tyrill-Tyrillianer (die ursprünglichste Form), Terillianer und Andraskaner. Andraskaner entstammen frühen tyrillianischen Kolonisten auf dem Planeten Delphinus IV und unterscheiden sich von der Hauptform durch ihren helleren Teint, grüne und blaue Irisfarbe und die oft blonden, lockigen Haare ohne Fühlhaare. Auch die Ohren sind weniger auffällig und manchmal kaum gerippt. Ihre Lebenserwartung übersteigt die ihrer Verwandten aus Tyrill um bis zu 50 Jahre, was aber auch auf ihre vergleichsweise optimalen Lebensbedingungen ihres Heimatplaneten zurückzuführen ist.

Bei den Terillianern, einer sehr kleinen Untergruppe, handelt es sich um Tyrillianer, in deren Genom in begrenztem Maß dunkelelbische Gene eingeflossen sind. Sie sind daher etwas robuster gegenüber Krankheiten und etwas kräftiger Gebaut, außerdem verfügen sie über keine Fühlhaare und ihr Gehör ist nicht ganz so scharf wie das der anderen Tyrillianer, aber hat immer noch das Niveau von Jolandin-Elben. Dafür können sie besser sehen als ihre Tyrill-Verwandten. Sie gelten gegenüber den meist friedliebenden Tyrillianern als relativ militant und sind die einzigen Tyrillianer, die Kriegsdienst leisten.

Trotz ihrer oft eigenwilligen Persönlichkeit sind alle Tyrillianer sehr sozial gesinnt und aufgrund ihres antiautoritären Charakters ausgesprochene Demokraten. Sie stellen den Hauptanteil der nitramischen Bevölkerung, besonders in den Städten. Ihr hoher gesellschaftlicher Einfluss und ihre Produktivität werden besonders in den Bereichen Ethik, Wissenschaft und Kunst spürbar. Die tyrillianische Lebensethik ist einer der Hauptpfeiler des heutigen nitramischen Staatswesens.

Über Martin Dühning 1523 Artikel
Martin Dühning, geb. 1975, studierte Germanistik, kath. Theologie und Geschichte in Freiburg im Breisgau sowie Informatik in Konstanz, arbeitet als Lehrkraft am Hochrhein-Gymnasium in Waldshut und ist Gründer, Herausgeber und Chefredakteur von Anastratin.de.