20 Jahre Nitramica Arts !

Man mag es kaum glauben, aber ganze zwanzig Jahre wird Nitramica Arts nun schon alt. Irgendwann an einem nebligen, dunklen Novembertag entschloss sich der Student Martin Dühning im Schatten des Kandel bei Waldkirch, seine eigene kleine Kunstschmiede aufzumachen.

Kaum zu glauben, aber Nitramica Arts wird nun schon 20 Jahre alt!
Kaum zu glauben, aber Nitramica Arts wird nun schon 20 Jahre alt!

Grau und kalt war der November 1994 und die Welt schien trostlos und schwarzweiß. Zeit, etwas dagegen zu tun, denn mit der beginnenden Studentenzeit ergaben sich neue, ungeahnte Freiheiten und Möglichkeiten durch neue Kontakte im Freiburger Wirkungskreis.

Nitramica Arts ist die nichtkommerzielle Ideen- und Mini-Software-Schmiede von Martin Andreas Dühning. Ihr Name leitet sich von Martin (nitraM), Amicus und Artis ab, verschliffen: Nitramica Arts, kurz: Niarts.

Nitramica Arts gibt es seit 1994, die Webseite ist seit 1997 im WWW präsent. Wir wollen die Welt etwas schöner, farbiger und interessanter machen, und dazu braucht man keine hohen Profite, keine steigenden Gewinnquoten, Marktanteile oder Monopole, sondern Engagement und Kreativität.

Es war die Zeit, als Martin Dühning und die EDV miteinander Bekanntschaft machten, zunächst ganz primitiv mit MS Paintbrush aus Windows 3.11, wenig später schon mit einem Malprogramm mit Namen PC Paintbrush der Firma ZSoft, mit der die ersten etwas besseren Grafiken entstanden.

Die ersten rein digitalen Niarts-Gemälde entstanden Anfang 1995 im PCX-Format. Damals waren 400 x 300 Pixel mit 8-Bit-Farbe noch gigantisch und selbst eine solche Strichgrafik ein Mauskunstwerk.
Die ersten rein digitalen Niarts-Gemälde entstanden Anfang 1995 im PCX-Format. Damals waren 400 x 300 Pixel mit 8-Bit-Farbe noch gigantisch und selbst eine solche Strichgrafik ein Mauskunstwerk.
Eine frühe Form des Nitramica-Arts-Logos von 1995/1996, erstellt mit CorelDraw 4.
Eine frühe Form des Nitramica-Arts-Logos von 1995/1996, erstellt mit CorelDraw 4, später folgte eine Zwischenversion mit Schnecke, bis ab 1997 schließlich das charakteristische N-Symbol mit Mondsichel erfunden wurde.

Das eigentlich erste große Projekt von Nitramica Arts war ein „Jahrbuch 1994“, was eine ganze Menge selbstgeschriebener Texte und – für Windows 3.1 und Word 6.0 definitiv zuviele Grafiken enthielt, was letztlich zum ersten großen Datencrash führte und dazu, dass Martin Dühning sich schwor, durch Aneignung dezidierter Kenntnisse niemals mehr soviel an Arbeit durch PC-Unkenntnisse zu verlieren.

Dementsprechend ging es dann schnell technisch aufwärts: Die Betriebssysteme MS-DOS und OS/2 sowie MS Word wurden studiert. CorelDraw! kam hinzu, wenig später auch nach einem Umweg über QBasic und QuickBasic dann auch TurboPascal und schließlich die RAD-Umgebung Borland Delphi 1.0, mit der viele kleine Programme entstanden.

Viele kleine Niarts-Programme waren Auftragsarbeiten für Freunde - wie beispielsweise das längst vergessene "OUTIO Clock", das unter Windows 3.1 eine kleine Digitaluhr auf der Arbeitsfläche anzeigte.
Viele kleine Niarts-Programme waren Auftragsarbeiten für Freunde – wie beispielsweise das längst vergessene „OUTIO Clock“, das unter Windows 3.1 eine kleine Digitaluhr auf der Arbeitsfläche anzeigte.

Trotz diverser Anwendungen verstand sich Nitramica Arts in erster Linie allerdings eher als Multimediawerkstätte für Grafik und Musik. Die ersten 3D-Grafiken wurden, in nächtelanger Arbeit, an einem 486er und bereits Mitte 1995 am ersten eigenen PC mit einem grandiosen Intel Pentium 90 mit sogar 8 MB(!) RAM und einer luxuriösen 250 MB-Festplatte gerendert, damals noch per PovRay. Gleichzeitig hatte dieser erste Rechner mit der Kennung „HUGO“ auch schon ein CD-Laufwerk und eine Soundblaster-Karte integriert, sodass erste Ideen zu Niarts-Spielen aufkamen. Zunächst waren aber statt Adventures diverse hoch komplizierte Brettspiele und Rollenspiele angedacht, die Martin Dühning sich bereits von 1985-1992 ausgedacht hatte, unter anderem „Werde König!“ und „Epicrazy“, zu dem es auch einige Screens und eine Tiles-Engine gab.

Der erste offizielle Auftritt der Mogimaus erfolgte 1997 in Werbebannern für Niarts-Webseite und die kleine Hauszeitschrift "NNZ".
Der erste offizielle Auftritt der Mogimaus erfolgte 1997 in Werbebannern für Niarts-Webseite und die kleine Hauszeitschrift „NNZ“.

Als Maskottchen für Nitramica Arts wurde 1996-1997 die Mogimaus ersonnen und dazu 1998 das Spiel Mogimouse Apocalypse begonnen, zudem immerhin der Soundtrack fertig ist, die Entwicklung allerdings nicht. An größerer Software fertiggestellt wurden aber immerhin einige mit Delphi erstellte Datenbanken, der zeitweilig recht beliebte Niarts MidiPlayer (1999) und der HoGy-Webseiteneditor (2003). Bekannter allerdings sind die 2D-Grafiken, erstellt ab 1997 mit Xara und die 3D-Bilder, die ab 1996 mit dem Landschaftseditor Bryce erstellt wurden, später auch mit Maxons Cinema 4D und schließlich mit E-Onsoftware’s Vue und DAZ Studio.

Als eine der fruchtbarsten Investitionen erwies sich die Grafiksoftware XARA, die seit 1996 bei Nitramica Arts zum Einsatz kommt. Mit ihr entstanden seither mehrere tausend Grafiken, mitunter auch recht prominente.
Als eine der fruchtbarsten Investitionen erwies sich die Grafiksoftware XARA, die seit 1996 bei Nitramica Arts zum Einsatz kommt. Mit ihr entstanden seither mehrere tausend Grafiken, mitunter auch recht prominente.

Ab 1997/1998 war Nitramica Arts im Internet vertreten, die Hauptseite fing ganz klein an, erhielt dann mit www.niarts.de ihre eigene Domain und wuchs seither stetig.

Eine frühere Version der Niarts-Webseite aus dem Jahr 2001.
Eine frühere Version der Niarts-Webseite aus dem Jahr 2001.

Seit 1995 entstand bei Nitramica Arts auch Musik, zunächst einfache MIDI-Dateien, erstellt mit der Software NoteWorthy Composer, später kam Magix-Musiksoftware zum Einsatz. Seit 2008 entstehen die Stücke nicht mehr per Wavetable-Synthese, sondern mit Software-Synthesizern wie YellowTools Independence Pro oder Kontakt.

Bei der Softwareentwicklung schwenkte Nitramica Arts nach der Jahrtausendwende von der Anwendungssoftware auf Internetentwicklung per CMS um, hier entstanden neben den hauseigenen Webportalen auch das technische Grundgerüst für die Schülerzeitung Phoenix (2003-2013) und die neuere KGT-Webseite (2008-2013). Bekannt war auch die einstige Webseite zur Seelsorgeeinheit Lauchringen.

Schon nach dem gescheiterten „Jahrbuch 1994“ folgten bis 1999 mehrere Ausgaben der kleinen Zeitschrift „NNZ“, am Hochrhein-Gymnasium wurde 2002/2003 Grafik und Layout der Schülerzeitung Memphis 4 mitgestaltet und dann am Klettgau-Gymnasium ab 2003 fleißig bei der Schülerzeitung Phoenix mitentwickelt.

In dieser Zeit entstanden darüber hinaus kaum eigene Publikationen, bis im April 2008 das Magazin „Niarts Anastratin“ aus der Taufe gehoben wurde, mit Ablegern wie dem „Anastratin Kurier„.

Ein Schiffchen segelt in den Niarts-Sonnenuntergang 2014...
Ein Schiffchen segelt in den Niarts-Sonnenuntergang 2014…

20 Jahre sind eine lange Zeit und seither hat sich viel getan und wurde viel getan. Gut, es hätte auch durchaus deutlich mehr sein können, die meiste Zeit war Nitramica Arts aber eben doch ein Ein-Mann-Nebenjob-Betrieb, bisweilen hatten wir sogar Gegenwind, denn nicht überall ist Farbenfrohes willkommen. In einer besseren Welt mit mehr Zusammenarbeit wäre vielleicht mehr möglich gewesen. Doch was nicht ist, kann ja vielleicht noch werden…

Über Martin Dühning 1522 Artikel
Martin Dühning, geb. 1975, studierte Germanistik, kath. Theologie und Geschichte in Freiburg im Breisgau sowie Informatik in Konstanz, arbeitet als Lehrkraft am Hochrhein-Gymnasium in Waldshut und ist Gründer, Herausgeber und Chefredakteur von Anastratin.de.