Nie ist der Herbst so schmierig grau und mies wie in seiner Endphase, die klimaerwärmungstechnisch bedingt im Klettgau nunmehr im Dezember stattfindet. DAS mag man gar nicht fotografieren. Da wünscht man sich weit, weit weg und in Zeiten, wo das Wünschen noch geholfen hat.
Zwölf Monde sind nun schon vergangen, seit ich dem Winter in den Süden entfloh, doch die Inseln des ewigen Frühlings liegen inzwischen wieder unerreichbar weit und selbst die Algarve ist nicht drin – zudem sie mir im Winter auch zu kalt wäre, immerhin aber ein Ort, um den ewigen Nebeln zu entkommen. Doch das Sabbatjahr ist herum und in Reichweite findet sich nichts, was gegen die Hochrheinnebel hülfe, abgesehen mal von rein virtuellen Mitteln. Selbst dafür ist derzeit allerdings keine Zeit da.
Bleibt noch zu Träumen von anderen Ländern, vielleicht Amerika, was schulischerseits noch am ehesten kompatibel wäre. Wenn Oregon privat auch nicht unbedingt mein erstes Ziel in den USA wäre, so klingt Corvallis doch verdächtig nitramisch. Nebeltechnisch ist die Westküste der USA vielleicht aber auch keine besonders gute Idee.
Die Ostküste dagegen sieht schon eher träumenswert aus, seien es die Wälder Neuenglands, wo Thoureau, Emerson und auch Frost literarisch von der Landschaft träumten mit den vielen malerischen Buchten, Leuchttürmen und Stränden, mal wirklich hübschen Häuschen, die meistenteils NICHT GRAU sind, gelegen an romantischen Seen und Flüssen in kunterbunten Laubwäldern von Vermont, New Hampshire und Main oder im Staat Conncecticut, wo so bezaubernde moderne Schlösschen stehen wie das State Capitol in Hartfort, das elfenbeinweiß, mit achtortenen Fenstern, einem azurblauen Dach und seiner filigranen goldenen Kuppel auch einer nitramischen Traumstadt alle Ehre machen würde.
Doch ach, außer Reichweite sind alle diese Ziele wie einst Neuseeland, was das Sabbatjahr mir ja auch schuldig blieb. Und was bleibt sind grauer Nebel, Stress und jede Menge Wintertage, die alle, alle viel zu früh beginnen…