Diese Ostern fielen vom Wetter eher schnöde, gesellschaftlich weiland eher meditativ bis still, wenn nicht gar einsam aus. Gerade deshalb sollte man sich die Zeit mit etwas Musik versüßen. Leben in h-Moll.
Der Klettgau zeigte sich am Osterwochende als Seelenlandschaft, die einem Caspar David Friedrich alle Ehre gemacht hätte. Auf den dürren Höhen des Juravorgebirges schauerte es sogar Schnee und die wenigen sonnigen Augenblicke erwärmten auch nicht unbedingt das Herz. Eher schon die Osterfeuerkerzlein aus der Osternachtsmesse, von denen Martin Dühning trotz miserablen Wetters eines heil und feurig nachhause bekam.
Drei Musikstücke entstanden über die Osterpause, eigentlich sind es nur zwei, eventuell sogar nur eines, denn die „Karfreitagssequenz“ ist nur ein paar Takte lang und als pure Bachimitation eigentlich nicht der Rede wert.
Karfreitagssequenz im Stil von J. S. Bach
Interessanter ist vielleicht das andere Stück, eine Passacaglia, also Variationen auf eine wiederkehrende, unveränderte und daher etwas monotone Basslinie, so monoton wie das Leben in diesen Osterferien. Allerdings kann man auch daraus etwas machen, wenn man über die Basslinien einfach ein paar extravagante Melodien drüberkomponiert, mit schönen komplizierten Rhythmen und Kadenzen, damit man sich trotzdem nicht langweilt.
Die „Passacaglia in h-Moll“ gibt es in zwei Varianten, eine als Solostück für italienisches Barockvirginal:
Passacaglia in h-Moll Soloversion für Virginal
Die zweite Version kommt etwas mehr orchestriert daher mit einem gezupften Jazz-Kontrabass, keltischen Renaissanceharfen, Dulcimeren, Kantelen und wieder dem Barockvirginal – trotz Fehlen echter Streicher wirkt das Ganze dann auch gleich viel satter:
Passacaglia in h-Moll Orchesterversion
Es spielt wie immer das Niarts Hausorchester, also unsere Samplebibliothek. Aller Voraussicht nach werden diese drei Stücke die letzten sein, die mit der alten Version 1 von Eduardo Tarilontes „ERA Medieval Legends“ erstellt wurden. Denn die neue ist bereits unterwegs.