Der Winter scheint vorbei, vom inzwischen üblichen Märzenwinter mal abgesehen, und so wird es Zeit für Neues. Ein bisschen neu erwacht ist auch unser Interesse für verfeinerte Typografie, und so entstand immerhin schon das Titelblatt zur nächsten Anastratin-Druckausgabe.
Schwer enttäuscht war ich allerdings schon, als ich feststellte, dass Scribus auch nach Jahren des Wartens noch keine Opentype-Features zur Verfügung stellt, sodass diverse Stilarten von Schmuckschriften wie Gabriola, Zapfino, Harman Script oder Scrapbooker Script, was im Beispiel Verwendung findet, unter den Tisch fallen. Überhaupt unterstützen immer noch nur wenige DTP-Programme Opentype-Features wie bedingte Ligaturen oder Stilarten, obwohl die meisten besseren Fonts sie schon seit Jahren besitzen. Eigentlich sollte das inzwischen zum Standard gehören, in der Opensource-Szene sucht man diese Funktion derzeit noch vergebens.
Früher einmal verwendeten wir ja – auch für Phoenix-Spezialausgaben wie die Nr. 50 – das mondäne Adobe Indesign. Weil Adobes Mietzwang – auch InDesign gibt es nur noch im ABO – sich aber nicht für jemanden lohnt, der nur unentgeltlich aus Spaß an der Kunst alle zwei bis drei Jahre einmal eine größere Printausgabe veröffentlicht, stiegen wir also auf PagePlus X9 von Serif um, das relativ preiswert ist, aber dennoch mit einem recht sehenswerten Funktionsumfang aufwartet.
Serif PagePlus X9 unterstützt die gewünschten erweiterten Opentype-Features, doch wiedermal bedarf es auch ein wenig Einarbeitung, wobei das Programm insgesamt verhältnismäßig intuitiv ausfällt. Bis damit aber eine etwa 80seitige neue Anastratin-Druckausgabe fertiggestellt ist, wird es noch eine ganze Weile dauern.