Manchmal hat man das Bedürfnis, spirituell aufzutanken – und wenn man gerade ohnehin vor Ort ist, kann man dies dann auch an alten Orten der Kraft tun, wie beispielsweise der Klosterinsel Reichenau, oder auf der verborgenen Rheininsel Werd.
Wo die Insel Reichenau liegt, braucht man eigentlich niemanden zu erklären – sie liegt im Bodensee. Weil wir dort aufgrund einer „Osterhasenrettung“ ohnehin vor Ort waren, beschlossen wir, die Insel und die drei Klosterkirchen zu besichtigen. Der März 2016 schloss kalt und windig, die Touristensaison würde erst eine Woche später starten, deshalb waren nicht viele Besucher unterwegs und die drei Kirchen, die mit dem Kloster Reichenau immerhin zum UNESCO-Weltkulturerbe zählen, standen relativ verlassen. Auch der See stand kalt und ruhig, während sich über dem Allgäu wüste Regenwolkengebirge türmten, auf der gegenüberliegenden Seeseite, gegen Süden hin, aber die Alpen aufleuchteten.
Die erste Kirche unserer Reise war St. Georg in Oberzell, die für ihre frühmittelalterlichen Fresken berühmt ist. Nach einigen Momenten am Steg fuhren wir weiter zum Münster in Mittelzell, die prächtigste der drei Klosterkirchen.
Nach dem Kirchenbesuch vesperten wir auch noch ein wenig am Fährhafen nach Allensbach und störberten in der örtlichen Buchhandlung nach Papeterie und Klosterlektüre, bevor es nach Unterzell zur Kirche Peter & Paul weiterging.
Abends kehrten wir dann noch auf der Insel Werd bei Eschenz ein, wo Franziskaner bei ihrem kleinen Kloster St. Othmar einen Meditationspfad eingerichtet haben:
Da es schon dämmerte, beschritten wir nicht den gesamten Meditationspfad, der unter anderem auch ein 440 Meter langes, an Chartres orientiertes Rasenlabyrinth hat, sondern setzten uns auf ein oder zwei Bänkli und ließen die Seele baumeln. Danach machten wir uns wieder auf dem Heimweg, denn wir wollten in Jestetten noch beim örtlichen Töpfer vorbeischauen für einen Spezialauftrag. Doch dazu einandermal mehr…