Am Freitagmorgen nahte das Ende unseres Aufenthalts in Polen. Wir holten unseren Mietwagen aus dem Hochsicherheitstrakt unseres modernistischen Stettiner Nobelappartements und setzten Kurs auf Deutschland. Unterwegs wollten wir aber noch Halt machen, um das Stettiner Haff noch etwas zu betrachten.
Doch gab es einige kleine Hindernisse. Ein weiteres Mal bemerkten wir, dass die Küste von polnischer Seite nicht so einfach zu betreten war. Wir hielten zunächst in einem kleinen Ort an der Grenze, der heute Trzebiezy heißt und ehemals „Ziegenort“ hieß – und dort musste ich gleich feststellen, dass meiner Nikon D90 der Akku ausging, weil ich sie vergessen hatte zu laden. Glücklicherweise hatten wir noch die Canon Powershot und unsere beiden Smartphones dabei, aber es war doch ein wenig betrüblich. Andererseits kamen wir aber irgendwie in Ziegenort kaum ans Wasser, denn der größte Teil des Hafens gehörte zu einem privaten Yachthafen und auch außerhalb des Ortes war des Zugang wieder einmal mehr beschränkt.
Also verließen wir Polen und setzten Kurs auf den nächstgelegenen größeren deutschen Ort mit dem Namen Ueckermünde. Dort, so hatten wir recherchiert, sollte es nicht nur einen Hafen, sondern sogar ein Strandbad und einen recht großen Tierpark geben, wenngleich uns auch für letztere beiden die Zeit fehlten, denn wir wollten heute noch bis Berlin fahren. Aber für ein Mittagessen und einen kleinen Stadtbummel hatten wir in Ueckermünde noch Zeit.
Ueckermünde ist ein kleiner, aber sehr hübscher Ort in Mecklenburg-Vorpommern. Er liegt noch am Stettiner Haff und dort, im kleinen, beschaulichen Hafen, sahen wir auch unsere erste Hansekogge, denn in Danzig hatten wir keine zu Gesicht bekommen. Der lebensgroße Nachbau in Ueckermünde hieß „Ucra“ und lag dort vor Anker.
Von dort schlenderten wir noch zu einer historischen Holzbrücke, die sich als sehr klein erwies, von dort konnte man aber in der Ferne das Strandbad erahnen. Gegenüberliegend entdeckten wir auch noch „Rosis Fischoase“, wo es Fischbrötchen gab, und wir entschieden sofort, dass wir dort zu Mittag essen würden. Der Bratfisch war auch sehr lecker.
Danach machten wir noch einen kleinen Stadtbummel und besuchten die örtliche lutheranische Kirche.
Dann ging es zurück zum Auto und wir machten uns von dort auf die große Reise durch Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg nach Berlin.