Himbeere, die dritte

Der Raspberry Pi 3 Modell B wirkt inzwischen recht ausgereift, auch, was das Zubehör angeht, wie beispielsweise das offizielle Gehäuse. (Foto: Martin Dühning)
Der Raspberry Pi 3 Modell B wirkt inzwischen recht ausgereift, auch, was das Zubehör angeht, wie beispielsweise das offizielle Gehäuse. (Foto: Martin Dühning)

Mit der Version 3 erreicht der beliebte Minicomputer Raspberry Pi neue Qualitäten. WLAN und eine recht tüchtige Hardware machen ihn für den produktiven Einsatz attraktiv – auch in der Schule.

Einen erschwinglichen Rechner für den Bildungsbereich zu schaffen – dafür war der Raspberry Pi ja eigentlich von Anfang an gedacht. Dass sich zunächst die Bastelfraktion mit der neuen Geräteklasse befasste, lag in der Natur der Sache, und es schadete dabei auch überhaupt nicht, dass viele Bastler Linuxer sind. Denn ohne offene Software wäre man auch bei der Hardware nicht weit gekommen.

Die Hardware des Raspberry Pi 3 Modell B ist nun endlich über alle Zweifel erhaben (was er noch nicht kann, ist Jammern auf hohem Niveau): Der Einplatinenrechner verfügt über einen ARM-CortexA53-Core mit vier Kernen, die bis zu 1200 Mhz takten, deren ARMv8-Architektur 64bit-fähig ist (was vom hauseigenen Betriebssystem Raspbian allerdings noch nicht genutzt wird), 1024 MB Arbeitsspeicher. Die GPU (Broadcom VideoCore IV 3D) unterstützt OpenGL-ES 2.0 und FullHDMI, neu sind neben dem altbewährten 10/100 MBit LAN auch integriertes WLAN nach 802.11b/g/n sowie Bluetooth Version 4.1 und Low Energy. USB ist weiterhin nur in Version 2.0 angelötet, dafür gibt es vier Ports. Als Massenspeicher ist wie schon beim Vorgängermodell 2.0 ein MicroSD-Kartenleser auf der Platine.

Highlight ist eigentlich das integrierte WLAN. Somit wird der kleine Rechner auch bei Niarts nun erstmals für den praktischen Unterrichtseinsatz interessant, zumal er von der EDV-Administration am Hochrhein-Gymnasium inzwischen auch ausdrücklich dafür unterstützt wird. Besonders interessant machen ihn seine Fähigkeiten als mobiler WLAN-Point und als temporäres NAS für Unterrichtsmaterial aller Art. Wie das in der Praxis aussieht, und ob es sich im Dauereinsatz bewährt, ist natürlich noch nicht ausgetestet, aber die ersten Versuche verlaufen doch sehr vielversprechend.

Vielleicht zahlen sich nun also doch noch die heimischen Experimente der vergangenen Jahre aus, die wir mit dem ursprünglichen Raspberry Pi und einigen Alternativen wie Cubytruck oder Odroid tätigten. Die zweite Inkarnation des Raspberry Pi verheimlichten wir hier kurzerhand und verarbeiteten sie zu einer Retro-Konsole für den Eigenbedarf. Die dritte, momentan aktuelle Version des Miniatur-ARM-Rechners tut derzeit schon am Hochrhein-Gymnasium ihren Dienst, wenngleich auch experimentell und in wechselnden Testumgebungen. Bis daraus schulische Normalität wird, wird wohl noch einiges Wasser den Hochrhein herunterfließen…

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Martin Dühning, geb. 1975, studierte Germanistik, kath. Theologie und Geschichte in Freiburg im Breisgau sowie Informatik in Konstanz, arbeitet als Lehrkraft am Hochrhein-Gymnasium in Waldshut und ist Gründer, Herausgeber und Chefredakteur von Anastratin.de.