Die Phoenix um die Jahrtausendwende

Gezeitenwende - Geschichte der Phoenix, Teil 5

In den Jahren nach 1998 ging es dem Klettgau-Gymnasium gut, und auch der inzwischen als feste Größe etablierten Phoenix. Es erschienen pfiffige Farbcover, die Nr. 36 fällt aus dem Rahmen: Graustufen, A4 und Gewinnerin beim Schülerzeitungswettbewerb (Foto: Martin Dühning)

Im Schuljahr 1997/1998 wurde der Erweiterungsbau am Klettgau-Gymnasium eingeweiht, kurz: E-Bau. Dies veränderte die gesamte Gebäudestruktur zum noch heute bestehenden Ensemble mit der großen Plaza auf der Nordseite. Auch die Schulgemeinschaft strukturierte sich neu: Die Schülerzahl stieg steil an!

Das Cover der Phoenix Nr. 33 - der Abschiedsausgabe von Chefredakteur Philip Sandrock zeigt eine Zeichnung des neuen E-Baus am KGT
Das Cover der Phoenix Nr. 33 – der Abschiedsausgabe von Chefredakteur Philip Sandrock zeigt eine Zeichnung des neuen E-Baus am KGT

Das Erweiterungsgebäude wertete die Naturwissenschaften am KGT deutlich auf. Auch die Informatik profitierte davon – es entstanden zwei Computerräume, die bald darauf schon die Namen „Aquarium“ und „Bunker“ trugen, mit vielen schönen, damals brandneuen PC, Scannern und Druckern. Nach der schwierigen ersten Hälfte waren die Jahre ab 1997 eine letztlich goldene Zeit für das Klettgau-Gymnasium. Die Theater-AG blühte auf mit zahlreichen Großveranstaltungen, es gab viel zu berichten, auch für die Phoenix, nun eine feste Größe, die mal launig, mal ernst über das Geschehen an der Schule schrieb. Die Nr. 36 konnte für ihr Cover sogar einen Preis beim deutschlandweiten Schülerzeitungswettbewerb einheimsen.

Mit den neuen technischen Möglichkeiten veränderte sich auch die Lernlandschaft und die Arbeitsgemeinschaften – nicht ganz zufällig begann um 1997 auch das Internetzeitalter am Klettgau-Gymnasium mit der von Manniac erstellten ersten KGT-Webseite. Wenig später verstärkte Herr Hable das Lehrerkollegium, der mit Ex-Phoenix-Mitgliedern das legendäre Webteam gründete und als erster großer Schulwebmaster in die Geschichte einging. Damit bekam die traditionelle Presse-AG um Herrn Behnke aber starke Konkurrenz, denn das Webteam überholte im Internet-Hype kurz vor dem neuen Jahrtausend die gedruckte Presse natürlich spielend – wenn die gesamten KGT-Webseiten damals auch noch händisch mit der Windows-Zugabe „Frontpage Express“ gestrickt wurden. Das renommierte gedruckte Jahrbuch geriet dadurch sicher nicht in Gefahr, doch die Phoenix verlor somit das Informationsmonopol unter Schülern, besonders, als die offizielle Webseite noch um das KGT-Gästebuch (ein sehr beliebtes Schülerforum) und später noch um das KGT-Forum (eine Diskussionsplattform) ergänzt wurde.

Das Cover der Phoenix Nr. 40 - zum Jubiläum erstrahlte die Phoenix noch einmal im alten Glanz, bevor 2001 das neue Jahrtausend anbrach
Das Cover der Phoenix Nr. 40 – zum Jubiläum erstrahlte die Phoenix noch einmal im alten Glanz, bevor 2001 das neue Jahrtausend anbrach.

Die Schülerzeitung versuchte zuletzt damit zu kontern, dass nun auch sie verstärkt die EDV-Ausrüstung der Schule nutzte, letztlich aber mit sehr mäßigem Erfolg – denn das Photoshop-Syndrom schlug nun unbarmherzig zu. Immerhin erschienen bis 2000 noch die Ausgaben bis Nr. 40 – die als Jubiläumsausgabe noch einmal im Farbglanz klassischer A5-Formate erschien. Als man nach Jahrtausendwende allerdings auch die kompletten Redaktionssitzungen in den Computerraum verlegte, sank die Produktivität drastisch, damit auch die Stimmung im Team. So drastisch, dass 2002 schließlich auch AG-Betreuer Herr Behnke den Schlussstrich zog und sich KGT-Jahrbuch und Schülerzeitung trennten.

Die Phoenixausgaben Nr. 41-44 zeigten das Ende einer Ära an: Die Seitenzahl sank drastisch, auch die Auflage, aber immerhin blieben die Farbcover (Foto: Martin Dühning)
Die Phoenixausgaben Nr. 41-44 zeigten das Ende einer Ära an: Die Seitenzahl sank nach 2000 drastisch, auch die Auflage, aber immerhin blieben die Farbcover (Foto: Martin Dühning)

Es folgte eine kurze „Undercover-Phase“ und die Phoenix schlug sich mal wieder alleine durch. Dass sie nicht lange alleine blieb, verdankte sie letztlich ihrer Kollegin in Waldshut, der Schülerzeitung Memphis, die zeitgleich einen neuen Mitarbeiter rekrutierte, der wenig später ans KGT wechselte und 2003/2004 neuer Betreuer der Phoenix wurde.

Über Martin Dühning 1501 Artikel
Martin Dühning, geb. 1975, studierte Germanistik, kath. Theologie und Geschichte in Freiburg im Breisgau sowie Informatik in Konstanz, arbeitet als Lehrkraft am Hochrhein-Gymnasium in Waldshut und ist Gründer, Herausgeber und Chefredakteur von Anastratin.de.