Katastrophale Dürre vernichtet erneut Ernte in Ninda

Auf den ersten Blick präsentieren sich weite Landstriche von Süd-Ninda romantisch herbstlich, auf den zweiten allerdings sind viele Pflanzen schlicht frühzeitig verdorrt.
Auf den ersten Blick präsentieren sich weite Landstriche von Süd-Ninda romantisch herbstlich, auf den zweiten allerdings sind viele Pflanzen schlicht frühzeitig verdorrt.

Auch in den Jahren 506 bis 508 a. C. hat eine verheerende Dürre die Ernten in ganz Ninda zerstört. Vizekönigin Luisa versprach den betroffenen Bürgern staatliche Unterstützung. Aber auch die kaiserlichen Domänen fahren große Verluste ein.

Trotz all der ambitionierten Projekte von Vizekönigin Luisa Amiratu endet die Erntesaison im Jahr 508 a. C. erneut in einem Desaster. Eine verheerende Dürre hat fast die gesamten Plantagen und Felder verbrannt. Trotz intensiver Bewässerung ist mit immensen Ertragsverlusten zu rechnen. Die Obsternte fällt heuer wohl ganz flach. Vizekönigin Luisa Amiratu gab zu, dass sich die Erwartungen in das neue Landwirtschafts- und Bewässerungssystem nicht bewärt hätten: „Trotz viel Mühe ist kaum etwas herausgekommen. Es ist schon schockierend“, ließ die amtierende Vizekönigin der Vereinigten Provinzen von Südninda verlauten. Lediglich die Plantagen von Nova Valentia (auch „Valens’s Letzte Hoffnung“ genannt) können einen recht bescheidenen Ertrag aufweisen.

Während abergläubische Kreise erneut den „Fluch von Ninda“ für die wiederholten Totalausfälle der Ernte verantwortlich machen, ließ das astrometrische Institut der 12. nitramischen Raumflotte schockierende Ergebnisse einer Studie der lokalen Sonnenaktivitäten veröffentlichen: „Es weist vieles darauf hin, dass der gesamte superlukanische Arm auf eine Phase immenser intersolarer Eruptionen hinsteuert. Es ist damit zu rechnen, dass der Planet Monte Regina VIII bis zur Mitte des 6. Jahrhunderts völlig verwüstet, wie auch seine Nachbarplaneten. Die Bevölkerung muss sich auf eine deutliche Klimaerwärmung mit Versteppung und Wüstenbildung gefasst machen. Die Flachwassermeere von Ninda könnten teils völlig austrocknen und die Temperaturen im Sommer das für kleine Völker erträgliche Maß deutlich überschreiten. Zudem wird sich die Belastung mit UV- und teils auch Gammastrahlung deutlich erhöhen. Die Folgen für die nitramischen Kolonien im Sektor sind derzeit noch nicht abzuschätzen“ – so das Schlussfazit.

Flottenpräfekt Kaeris Velasvesin relativierte die Ergebnisse der Studie: Derzeit werde noch die obligatorische Gegenstudie untersucht, vor deren Veröffentlichung sei von weitergehenden Forderungen oder gar Maßnahmen abzuraten. Sicher ist nur, dass sich durch die vorliegende Studie die Akzeptanz der umstrittenen Kolonien auf Monte Regina VIII nicht gerade verbessern wird.

Nils Kawomba
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Nils Kawomba, ehemals Chefredakteur der NNZ (Neue Nitramische Zeitung), ist unser nitramischer Korrespondent in Ventadorn (Ninda).