Glück und Unglück sind in dieser Welt doch schon sehr ungleich verteilt. Manche sonnen sich ihr ganzes Leben lang in Wohlstand, mag ihr Wohlstand auch auf Leichenbergen basieren.
Und da sind dann noch die anderen, die „Unglücklichen“, ob gerecht oder nicht, die mit allerlei hehrer Tugend oder listigen Kniffen gegen den Strom der Zeit anschwimmen und dennoch nie auf einen grünen Zweig kommen, ja sogar solche, die lebenslänglich gepeitscht mit Unfällen und Unglücken aller Art, egal wie sie handeln, nur ständig Schiffbruch erleiden. Sie schwimmen überflüssig im Strom des Seins, bestrebt, nicht zu vergehen – und doch trägt sie die grause Zeit hinfort, treibt sie an ungastliche, fremde Gestade oder spült ihnen, ganz unverdient, Salz und Schutt in die Seele.
Wie wollen wir das nun bewerten? Adelt das Leid? Gibt der Trotz der Absurdität Gehalt? Wird der vorhandene Sumpf etwa besser für jene, die darin hoffnungslos einsinken, wenn man irgendwelche gedankenblasse Utopien postuliert? Da konstruiert man dann fleißig Sinn, fingiert eine Welt makeloser Ideale, sucht Schuld in den Dingen, wo keine ist, oder man verknüpft das Einzelne im Kosmos zu selbstgeknüpften Perlenkettchen, die im Gesamt doch ein gar kindisches Patchwork ergeben: Da ist ja doch nicht mehr nicht als ein Mosaik, denn die Stücke passen uns nicht wirklich zusammen, nehmen nicht aufeinander Bezug, sind nur von Hand zusammengepuzzelt zu einem spröden Machwerk, das willkürlich gesetzt ist, vielmehr als dass es irgendeinem Masterplan entspräche!
Und für die wirklichen, höheren Wahrheiten, so sie auch sind um uns, wären wir doch viel zu plumb, und was das große Universum zusammenhält, das können wir doch eh nicht begreifen. Und stünde es uns direkt vor Augen, wir wären zu einfältig, würden es nicht erkennen können. Es müsste sich zu uns herunterbrechen, denn unser kleiner Geist erreicht es nicht. Wie aber käme es mit uns dann wieder hinauf?