Motorsportanlage Klettgau – Die deutliche Mehrheit war dagegen

Klettgau-Grießen Ende Mai 2018 (Foto: Martin Dühning)
Klettgau-Grießen Ende Mai 2018 (Foto: Martin Dühning)

Am Sonntag, den 3. Juni 2018 stimmte Klettgau ab – gegen eine großangelegte Motorsportanlage. Das Ergebnis fiel recht eindeutig aus: Die große Mehrheit ist gegen das Projekt.

Mit Plakaten in Klettgau machte die Kampagne auf ihr Anliegen aufmerksam (Foto: Martin Dühning).
Mit Plakaten in Klettgau machte die Kampagne auf ihr Anliegen aufmerksam (Foto: Martin Dühning).

Die Frage nach der Motorsportanlage erzielte im Klettgau große Aufmerksamkeit. Aus einer belanglos wirkenden Anfrage wurde ein Politikum. Eine Kampagne gegen die Bauanfrage erreichte sogar überregionale Bekanntheit.

Die Organisatoren von Bürgerbegehren und Abstimmung „Nein zur Motorsportanlage Klettgau“ dürfen sich freuen: Sie haben bei ihrer Kampagne deutlich mehr Stimmen für ihre Sache eingeholt als nötig.

Dass sich bei der Abstimmung eine so deutliche Mehrheit hinter die Kampagne gegen die Motorsportanlage gestellt hat, überrascht bei der allgemeinen kommunalen Politikmüdigkeit etwas, gibt aber gerade deshalb Hoffnung:

Anders als es der sporadische Vandalismus gegen die Plakate und die winzige virtuelle Facebook-Beteiligung zur Kampagne vermuten ließ (die Gegenseite konnte auf diversen Online-Plattformen deutlich mehr Likes gewinnen), kam die reale Kampagne bei der wirklich abstimmungsberechtigten Bevölkerung offenbar sehr gut an:

2244 Stimmen bei nur 1074 der Befürworter laut dem vorläufigen Abstimmungsergebnis.

Einen Achtungserfolg haben aber auch die Befürworter erzielt – immerhin konnten sie erreichen, dass nicht einfach alle Bürger bloß zuhause bleiben und der Abstimmung fern – 56% der Stimmberechtigten leisteten sich also eine Meinung. Das ist für eine Kommunalabstimmung ein sehr gutes Ergebnis. Es zeigt: Das Engagement hat sich gelohnt.

Es gibt also doch noch Hoffnung für die aktive Demokratie in Deutschland. Es bleibt zu hoffen, dass sich andere Gemeinden in Südbaden daran ein Beispiel nehmen.

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Martin Dühning, geb. 1975, studierte Germanistik, kath. Theologie und Geschichte in Freiburg im Breisgau sowie Informatik in Konstanz, arbeitet als Lehrkraft am Hochrhein-Gymnasium in Waldshut und ist Gründer, Herausgeber und Chefredakteur von Anastratin.de.