Wanderung auf dem Great Orme

Walesreise 2018, Teil 4

Ausblick vom Great Orme in Nordwales (Foto: Martin Dühning)
Ausblick vom Great Orme in Nordwales (Foto: Martin Dühning)

Der „Great Orme“ ist so etwas wie der Hausberg der nordwalisischen Stadt Llandudno. Am Freitag, den 24. August 2018 erstieg ich ihn und fand dort pittoreske Landschaften.

Als ich am späten Vormittag des 24. August den Great Orme erklomm, immer brav den Tramgleisen folgend und bisweilen spöttisch beäugt von Schafen oder vorbeiziehenden Tramfahrern, da hätte ich nicht gedacht, wie umfangreich die Biome des Great Orme sind und was für eine Fülle von Landschaft der Berg hergibt. Steigt man die steilen Straßen hinauf, schwinden zunächst die Häuser, dann die Vegetation, bis nur noch Gräser und kleine Sträucher übrig waren. An jenem Morgen trug auch der Wetterumschwung einiges dazu bei, dass man einen Hauch von Highlands spüren konnte, obwohl der Hügel kaum 300 Meter hoch ist, sich dafür aber auch steil aus der Irischen See erhebt. Oben wehte ein strenger Wind, sodass ich mich nicht an die Steilhänge heran traute, das war aber auch vielleicht besser so, war doch erst kurz zuvor eine Frau von den Klippen gestürzt, wie ich später der örtlichen Zeitung entnahm.

Gipfel des Great Orme bei schwerem Wetter (Foto: Martin Dühning)
Gipfel des Great Orme bei schwerem Wetter (Foto: Martin Dühning)
Blick auf einen antiken Steinbruch beim Great Orme (Foto: Martin Dühning)
Blick auf einen antiken Steinbruch beim Great Orme (Foto: Martin Dühning)
Eine "Vintage Tram" tuckert von der Gipfelstation wieder ins Tal hinab (Foto: Martin Dühning).
Eine „Vintage Tram“ tuckert von der Gipfelstation wieder ins Tal hinab (Foto: Martin Dühning).
Der antike Steinbruch auf dem Great Orme (Foto: Martin Dühning)
Der antike Steinbruch auf dem Great Orme (Foto: Martin Dühning)

An diesem stürmischen Freitag waren nur wenige Menschen auf dem Berg unterwegs, und ich hangelte mich durch einige kleinere Regenschauer an der Windmauer entlang, nachdem ich die Gipfelanlage hinter mir gelassen hatte und die Steinbrüche. Zunächst begegnete ich nur Schafen, später kam ich zu einer Fläche, wo sich kleine Heidesträucher und Flechten erhoben und einige Steine, die womöglich noch aus neolithischer Zeit stammten.

Windmauer auf dem Great Orme (Foto: Martin Dühning)
Windmauer auf dem Great Orme (Foto: Martin Dühning)
Blick vom Great Orme Richtung Conwy (Foto: Martin Dühning)
Blick vom Great Orme Richtung Conwy (Foto: Martin Dühning)
Pfad durch Heidekraut und Steine Richtung Süden auf dem Great Orme (Foto: Martin Dühning)
Pfad durch Heidekraut und Steine Richtung Süden auf dem Great Orme (Foto: Martin Dühning)

Am anderen Ende des Bergmassivs, zur Südseite hin, wandelte sich dann die Landschaft. Bäume kamen hinzu und schließlich ging die Szenerie in eine liebliche Weidelandschaft über, wie man sie von Kalenderbildern her kennt. Auch das Wetter passte sich der Szenerie an, Klima und Farben wurden freundlicher, zumindest bis zum nächsten Regenschauer.

Es klart auf und die Landschaft ergrünt wieder (Foto: Martin Dühning).
Es klart auf und die Landschaft ergrünt wieder (Foto: Martin Dühning).
Pastorale auf dem Great Orme (Foto: Martin Dühning)
Pastorale auf dem Great Orme (Foto: Martin Dühning)
Südlicher Küstenpfad auf dem Great Orme (Foto: Martin Dühning)
Südlicher Küstenpfad auf dem Great Orme (Foto: Martin Dühning)

Als die nächste große Wolke auftauchte, hatte ich den alten Friedhof bei der kleinen Kirche Saint Tudno’s erreicht. Dort kam ich unter, bis der Schauer vorüber war und bewunderte die Gräber mit Seeblick und das Interieur der kleinen Kapelle.

Saint Tudno's Church und der alte Friedhof im Regen (Foto: Martin Dühning)
Saint Tudno’s Church und der alte Friedhof im Regen (Foto: Martin Dühning)
Der alte Friedhof von Llandudno (Foto: Martin Dühning)
Der alte Friedhof von Llandudno (Foto: Martin Dühning)
Gräber mit Meerblick auf die Irische See (Foto: Martin Dühning)
Gräber mit Meerblick auf die Irische See (Foto: Martin Dühning)
Saint Tudno's Church (Foto: Martin Dühning)
Saint Tudno’s Church (Foto: Martin Dühning)
Pastorale mit blauem Meer (Foto: Martin Dühning)
Pastorale mit blauem Meer (Foto: Martin Dühning)
Weidegatter auf dem Great Orme (Foto: Martin Dühning)
Weidegatter auf dem Great Orme (Foto: Martin Dühning)
Straße durch ein Feenwäldchen beim Great Orme (Foto: Martin Dühning)
Straße durch ein Feenwäldchen beim Great Orme (Foto: Martin Dühning)

Dann machte ich mich wieder, weiter dem Pfad folgend, auf zurück nach Llandudno. Über die höchste Erhebung, umsäumt von einem Meer in wundervollem Farbenspiel, hatte man einen herrlichen Ausblick auf den Nordstrand und die berühmte Landungsbrücke, und der Abstieg führte direkt in den botanischen Garten und ins „Happy Valley“, das man für die Kinderscharen dort errichtet hatte.

Blick zurück auf die Weidelandschaft des Great Orme (Foto: Martin Dühning)
Blick zurück auf die Weidelandschaft des Great Orme (Foto: Martin Dühning)
Der Abstieg naht Richtung Llandudno (Foto: Martin Dühning)
Der Abstieg naht Richtung Llandudno (Foto: Martin Dühning)
Ein heroischer Baum säumt den Pfad vom Great Orme hinunter nach Llandudno (Foto: Martin Dühning).
Ein heroischer Baum säumt den Pfad vom Great Orme hinunter nach Llandudno (Foto: Martin Dühning).
Ausblick vom Great Orme auf das große Pier von Llandudno und die Bucht (Foto: Martin Dühning)
Ausblick vom Great Orme auf das große Pier von Llandudno und die Bucht (Foto: Martin Dühning)
Durch den botanischen Garten, weiter Richtung "Happy Valley" (Foto: Martin Dühning)
Durch den botanischen Garten, weiter Richtung „Happy Valley“ (Foto: Martin Dühning)
Das "Happy Valley" von Llandudno an einem regnerischen Tag (Foto: Martin Dühning)
Das „Happy Valley“ von Llandudno an einem regnerischen Tag (Foto: Martin Dühning)
Das Landungspier von Llandudno bei wechselhaftem Wetter und interessanter Meerfärbung (Foto: Martin Dühning)
Das Landungspier von Llandudno bei wechselhaftem Wetter und interessanter Meerfärbung (Foto: Martin Dühning)

Da aber der nächste Regen nahte, waren nur recht wenige Menschen unterwegs an diesem Freitagspätnachmittag.

Zur Feier des Tages gönnte ich mir bei dem kleinen Imbiss am Rande des „Happy Valley“ die obligatorischen „Fish and Chips“ mitsamt einem recht mondänen Becher Hot Chocolate mit viel Sahne und Marshmallows. Zuckersüßer ging es kaum…

Über Martin Dühning 1501 Artikel
Martin Dühning, geb. 1975, studierte Germanistik, kath. Theologie und Geschichte in Freiburg im Breisgau sowie Informatik in Konstanz, arbeitet als Lehrkraft am Hochrhein-Gymnasium in Waldshut und ist Gründer, Herausgeber und Chefredakteur von Anastratin.de.