Vom 6. bis zum 16. April veranstaltet Kara Delica einen Textil- und Bastelmarkt und erfüllt sich damit einen langjährigen Wunsch. Wir haben sie interviewt.
Anastratin.de: Frau Delica, Sie sind vielen noch als DIE nitramische Botschafterin in Leinarkunion bekannt. Vermissen Sie Ihren alten Job?
Kara Delica: Das Land hieß damals Emolas, ich war also die Botschafterin in Emolas. Ja, ich war sehr gerne dort. Aber am Schluss ging es nicht mehr. Es war sehr traurig für mich. Ich möchte nicht darüber reden.
Anastratin.de: Seit 28 Jahren sind Sie jetzt als Handelsagentin in Südninda tätig und betreiben das Kontor im Hafen von Milony Island. Seit vier Jahren besitzen Sie sogar ein eigenes Handelsschiff.
Kara Delica: Ja, mein hübsches kleines Schiff, die Broceliande. Ich war selbst überrascht, dass ich dieses wundervolle Schiff bei der Auktion damals auf Anhieb erhalten habe. Es war wirklich ein Schnäppchen, und dabei ist es wunderschön. Eine echte kleine Brigantine aus dem zweiten Jahrhundert!
Anastratin.de: Wir haben immer noch eine intergalaktische Wirtschaftskrise. Laufen Ihre Geschäfte?
Kara Delica: Da ich ja hauptsächlich im Binnenhandel tätig bin, und der läuft eigentlich gut, sollte ich mich nicht beschweren. Wir tauschen eigentlich hauptsächlich Waren zwischen Südninda, Ventadorn, Fearne und Kournia aus. Sehr gute Geschäfte machen wir mit den Pflanzenheilmitteln, die wir von Telia Atanavi und ihren Verwandten aus Kournia beziehen, aber auch meine Freundin Luisa Amiratu ist eine dankbare Handelspartnerin. Aufträge habe ich genug, der Umsatz stimmt auch, der Gewinn könnte höher sein, aber es reicht.
Anastratin.de: Nun wagen Sie aber auch den Sprung zur nächsten Stufe und veranstalten gerade einen großen Textil- und Bastelmarkt auf der Handelsmesse am Ursulinenmarkt von Ventadorn. Möchten Sie ins internationale Geschäft expandieren?
Kara Delica: Haja, eigentlich erwarte ich keinen großen Zulauf aus dem Ausland. Ich glaube nicht, dass Hajoiden oder andere Verbündete an Textilien oder Bastelbedarf interessiert sind. Das Angebot richtet sich hauptsächlich an inländische Käufer. Ich wollte mal zusammenführen, was wir alles so haben. Leider ist der Ursulinenmarkt nicht groß genug, um alle Waren gleichzeitig zu präsentieren. Wir werden also den Warenbestand ab und zu gegen andere austauschen, sodass es sich lohnt, den Markt mehrmals zu besuchen. Auch wenn man mehrmals kommt, wird man so immer was Neues finden.
Anastratin.de: Der Ursulinenmarkt zu klein? Das erstaunt ein wenig. Woher haben Sie all die Waren?
Kara Delica: Nun denn, das Angebot von Ninda wird ja häufig unterschätzt. Wir haben da wirklich sehr viele Textilprodukte. Sie dürfen nicht vergessen, dass Ninda schon seit je auf Textilproduktion spezialisiert war. Das altjestrische Kaiserreich verdankte einen Großteil seines Ruhms und Wohlstandes seinen sagenumwobenen Textilprodukten. An diese Legenden kommen wir natürlich nicht heran (kichert), aber wir haben doch immer noch erstaunlich viel kleine Textil- und Handwerkskunst. Das ist aber natürlich noch nicht alles. Wir haben auch Schätze aus dem Ausland kommen lassen. Ganz besonders stolz sind wir natürlich auf die wundervollen Freundschaftsbänder aus dem weit entfernten Kaiserreich Sunny. Diese individuellen Kunstwerke können Sie wirklich nur hier bestaunen! Ich kann der Kaiserin von Sunny nicht genug dafür danken! Die sind toll!
Anastratin.de: Ist eine solche Textilmesse nicht sehr kostspielig? Woher nehmen Sie die Devisen dafür?
Kara Delica: Ich glaube, Sie haben mich vorher nicht ganz richtig verstanden: Alle unsere Produkte kommen aus den Provinzen oder wurden uns von Handelspartnern großzügig zur Verfügung gestellt. Für mich fallen lediglich die Mietkosten für den Markt an, und die sind zur Zeit bezahlbar, weil ja keine anderen Märkte geplant waren. Genau genommen kam der Handelsmagistrat sogar auf mich zu und hat bei mir angefragt. Die Art des Marktes war ihm sogar relativ egal.
Anastratin.de: Warum haben Sie sich dann ausgerechnet für einen Textil- und Bastelmarkt entschieden? Warum nicht für Gewürze und Heilkräuter?
Kara Delica: Wir haben nicht die Saison für frische Kräuter, außerdem habe ich auf meinen Auslandsreisen Handwerks- und Kleinkunstmärkte immer geliebt. Ich werde nie die Basare von Andrasko, Rhabanastris oder bei den Elben in Tyndalis vergessen, auf denen ich damals mit Luisa Amiratu war. Jetzt, dachte ich, ist die Chance, dass ich mal meinen eigenen Basar veranstalte. Gut, er ist jetzt viel kleiner. Aber Größe ist ja nicht alles. Es kommt auf die Liebe zum Detail an. Der Markt ist so auch noch nicht ganz fertig, wie gesagt, wir werden ihn in den nächsten Tagen immer wieder umgestalten. Es wird bestimmt sehr schön.
Anastratin.de: Wie haben Sie die Organisation so ganz alleine bewältigt?
Kara Delica: Oh, ich arbeite inzwischen nicht mehr ganz allein, sondern habe einige Mitarbeiter. Beim Markt haben mir natürlich Käptn Rotbart und seine Jungs geholfen und natürlich mein Assistent Eubi Zoorg. Er wird mich auch am Markt vertreten, wenn ich im Kontor bin. Falls Sie ihn noch nicht kennen, er ist ein freundlicher kleiner Elefant (grinst).
Anastratin.de: Dann wünschen wir Ihnen und Ihrem Team viel Glück und Erfolg.
Kara Delica: Vielen Dank, das wünsche ich mir natürlich auch.
Das Interview führte Nils Kawomba.