Alterum

Webseite von Julie Fowlis unter https://www.juliefowlis.com/
Webseite von Julie Fowlis unter https://www.juliefowlis.com/

„Alterum“ aus dem Jahr 2018 ist nicht ganz das neueste Album der gälischen Sängerin Julie Fowlis und auch nicht mein erstes. Aber es klingt sehr schön.

Die von North Uist (äußere Hebriden) stammende schottisch-gälische Musikerin Julie Fowlis hat sich durch ihr multiinstrumentales Talent und ihren Gesang längst einen Namen gemacht. Sie wurde bei BBC Radio 2018 zum „Folksinger of the Year“ nominiert und beste Künstlerin bei den Songline Music Awards. Meine erste Begegnung mit ihr hatte ich in meiner Lieblingsmusikserie „Atlantic Sessions“ von Aly Bain und Jerry Douglas, wo sie immer mal wieder gastierte. Auch trat sie zusammen mit Freunden im Rahmen der Dochas auf, einer Folkband.

Wenn Julie Fowlis „solo“ musiziert, ist ihr ein besonderer Stil zu eigen. Besonders gerne intoniert sie mündlich überlieferte Weisen aus ihrer alten Heimat, wo auch ihr Album „Alterum“ von 2018 zu verorten ist. Von ihr stammt neben dem Gesang aber auch Satz und Instrumentierung, wo sie sich zwischem gälischer Folk und balladesker Country-Musik bewegt.

Gleich das erste Lied des Albums, „A’ phiuthrag sa phiuthar“ ist eine musikalische Perle, eine Ballade, die einer von Feen entführten Schwester aus der Barra-Tradition. Zu Fowlis Variante gibt es auch ein sehr sehenswürdiges Animationsvideo. „Go Your Way“ von Annie Briggs ist eher dem Country-Genre zuzuordnen. Fast schon klassizistisch nobel kommt der Schluss-Song des Albums daher, „Cearcall mun Ghealaich“ (Circle about the Moon), begleitet mit Konzertflügel. Auch südliche Anleihen finden sich unter den Stücken, beispielsweise der galizische Song „Camariñas“, von Gillebrìde MacMillan ins schottische Gälisch übertragen. Auch die restlichen Songs sind alle eigentlich hörenswert, meist schlagen sie ruhigere Weisen an, sodass man das Album sehr gut abends hören kann.

Zu den Songs finden sich weiterführende Informationen auf der Webpräsens der Künstlerin, wo gerade auch neue Projekte angekündigt werden.

Über Martin Dühning 1507 Artikel
Martin Dühning, geb. 1975, studierte Germanistik, kath. Theologie und Geschichte in Freiburg im Breisgau sowie Informatik in Konstanz, arbeitet als Lehrkraft am Hochrhein-Gymnasium in Waldshut und ist Gründer, Herausgeber und Chefredakteur von Anastratin.de.