Now You Must Climb Alone

Einsame Bergbesteigung (Grafik von Martin Dühning nach einem Foto von Orlando Vera via Pexels)
Einsame Bergbesteigung (Grafik von Martin Dühning nach einem Foto von Orlando Vera via Pexels)

Schon aus dem Jahr 2010 stammt das Doppelalbum „Highway Rider“ des Jazzpianisten und Komponisten Brad Mehldau, das symphonischen Jazz auf hohem Niveau darbietet.

Die 16 Tracks des Albums bieten ein abwechslungsreiches Klangspektrum, dessen Farbigkeit einem Gebirgswetter gleicht: Von bitter-hellen Tönen („Sky Turning Grey“) bis zu dunkel-melancholischen Orchesterstücken („Now You Must Climb Alone“) ist alles dabei, stille Momente ebenso wie stark perkussive, fast tänzerische Stücke (wie „Capriccio“). Das macht das Album sehr interessant zu hören, ist allerdings nichts für Gemüter, die nur sonnige Stimmungen lieben.

Neben Brad Mehldau als Pianist und Komponist kommen auch der Perkussionist Jeff Ballard und der Bassist Larry Grenadier aus Brad Mehldaus bekanntem Trio zu Gehör, darüber hinaus Matt Chamberlain (ebenfalls Perkussion), Saxophonist Joshua Redman und ein Kammerorchester unter Leitung von Dan Coleman.

Ich besitze viele Alben von Brad Mehldau, aber dieses hat mich besonders tief berührt. Viele einsame Sommertage und Nächte, die ich bis 2013 als Netzwerkadministrator werkelnd allein in den Computerräumen am Klettgau-Gymnasium verbrachte, hat es mich begleitet und die meist monotone Arbeit versüßt. Aber auch heute noch ist es immer wieder interessant anzuhören.

Mehr über Brad Mehldau und sein Album kann man auf seiner Webseite erfahren. Sehr lesenswert ist auch der Essay, den dort Brad Mehldau eigens zu seinem Album verfasst hat.

Über Martin Dühning 1501 Artikel
Martin Dühning, geb. 1975, studierte Germanistik, kath. Theologie und Geschichte in Freiburg im Breisgau sowie Informatik in Konstanz, arbeitet als Lehrkraft am Hochrhein-Gymnasium in Waldshut und ist Gründer, Herausgeber und Chefredakteur von Anastratin.de.