Vizekönigin verspricht Adventsmärkte

Verschneite Stadtszene (Foto: Lisa Fotios via Pexels)
Verschneite Stadtszene (Foto: Lisa Fotios via Pexels)

Trotz der schweren Wirtschaftskrise in der Konföderation verspricht Vizekönigin Luisa Amiratu der Bevölkerung Südnindas wieder besinnliche Adventsmärkte.

Sie habe den Unmut in der Bevölkerung vernommen, erklärte sich Luisa Amiratu vor dem Stadtrat der Metropolis von Ventadorn, sie habe gehört, dass sich große Teile der Bevölkerung wieder Advents- und Weihnachtsmärkte wünschen. Unter dem letzten regulären Präsidenten Ventadorns waren diese ausgefallen aufgrund der damals schon herrschenden Wirtschaftskrise. Die Krise hat sich seither verschärft, für Vizekönigin Luisa Amiratu spielt das aber nur eine untergeordnete Rolle:

„Adventsmärkte sind meiner Ansicht nach in erster Linie ein gesellschaftliches Ereignis und nicht für den Profit da!“, teilte die Vizekönigin den Stadträten mit – und deshalb, so die Vizekönigin, sei es die Aufgabe des Staates, diese zu organisieren, auch wenn keine Aussicht darauf bestünde, dass sie jemals profitabel seien: „Wir erschließen hier keine neuen Märkte, sondern wir befriedigen gesellschaftliche Grundbedürfnisse.“ Den Leuten, so die Vizekönigin, ginge es bei Adventsmärkten um das Flair, die vorweihnachtliche Stimmung und vielleicht auch ein bisschen um Spiritualität.

„Wer käme denn auf den Gedanken, dass es bei Weihnachtsmärkten in allererster Linie um Konsum ginge?“, fragte die Vizekönigin mit kritischem Blick auf die Stadträte aus der Wirtschaftspartei. Das wäre – so die Vizekönigin – ja genauso unsinnig, als wenn man ein Krankenhaus zwänge, Patienten statt aus humanitären Gründen zu heilen nur nach Profitkriterien zu behandeln; und es wäre fast genauso absurd, also wolle man das Grundwasser oder die öffentlichen Verkehrsmittel privatisieren. Auf so eine dumme Idee komme ja auch niemand! Öffentliche Feste und Veranstaltungen seien für die Seele der Leute da, und deshalb – selbst in einer Wirtschaftskrise – sei es die Bringpflicht des Staates, solche karitativen und gesellschaftlichen Veranstaltungen durchzuführen.

Man brauche, so die Vizekönigin, nämlich kein Einkaufsparadies zu errichten, man könne, ja man solle sogar improvisieren: Man dürfe kreativ sein, basteln, man könne auch einfach die Bevölkerung auffordern, selbst Stände einzurichten, sei es im Sinne der Selbstversorgung, oder als Kleinkunst- oder Tauschwarenstände. Es gehe zuallererst überhaupt um Kultur: um das Ambiente, die Musik, das Feeling. Das fördere Nächstenliebe und Miteinander viel mehr und sei der Weihnachtsbotschaft deutlich angemessener als importierter „Glitzerkram und Tand“.

Vizekönigin Luisa Amiratu beließ es aber nicht bei Worten, sondern nannte auch konkrete Termine, wo und wann die Adventsmärkte stattfinden sollen: So sollen noch im Laufe der kommenden Wochen große Märkte auf dem Ursulinenmarkt in Ventadorn, in Aprilis in Südninda, in Alexandretta, aber erstmals auch in Westlandstadt veranstaltet werden. Auch versprach die Vizekönigin, die Kirchen für die kommende Weihnachtssaison besonders herauszuputzen.

Gleichzeitig sprach sich Vizekönigin Luisa aber auch sehr vehement gegen die Idee verkaufsoffener Adventssonntage aus. „Solch unchristliche Profitpraktiken werden wir hier ganz sicher nicht einführen! Der Sonntag ist und bleibt ein Ruhetag in diesem, unserem Lande – und die Einkaufszentren bleiben da ganz sicher ZU!“

Nils Kawomba
Über Nils Kawomba 195 Artikel
Nils Kawomba, ehemals Chefredakteur der NNZ (Neue Nitramische Zeitung), ist unser nitramischer Korrespondent in Ventadorn (Ninda).