In einem kleinen Festakt konnte Commissioner Bentley heute das dritte Ferngleis in Ventadorn freigeben. Zum 1. Februar 538 a. C. sind SUVs in der Metropolis verboten.
Im Rahmen einer weiteren kleinen Eröffnungszeremonie weihte Commissioner Bentley zusammen mit Vertretern der örtlichen Eisenbahngesellschaften und der föderalen Kulturministerin Una Niva den neuen Schienenstrang ein. Vizekönigin Luisa Amiratu selbst konnte wegen einer bestehenden Seesturmwarnung in Südninda leider nicht aus Milony Island anreisen.
Mit der Freigabe des dritten Ferngleises geht die neue Bahnstrecke Delphinas – Ventadorn nun auch für den Güterverkehr ans Netz. Vizekönigin Luisa hatte diesen Schritt bereits lange im Voraus geplant und herbeigesehnt, da der Güterverkehr zwischen der Metropole und den Vereinigten Provinzen von Südninda nun auch auf dem Landweg durchgängig möglich ist, auch in den Wintermonaten, wo der Binnenschiffsverkehr oft zum Erliegen kommt. (Auch wenn dies wegen des sehr milden Winters dieses Jahr nicht der Fall war.) Gleichzeitig sind nun auch alle Fernbahnhöfe auf dem Stadtgebiet (mindestens) dreigleisig ausgebaut, was eine engere Taktung der Verbindungen möglich macht. „Nachfrage und Züge hatten wir eigentlich genug, oft mangelte es aber an Schienen“, erklärte sich Commissioner Bentley bei den Eröffnungsfeierlichkeiten.
Als nächsten Schritt zur Verkehrsreform in der Metropolis Ventadorn lässt Vizekönigin Luisa per Dekret zum 1. Februar 538 a. C. alle privaten SUVs auf dem Gebiet der Stadt verbieten. Bei Verstößen gegen die neue Größenlimitierung privater PKWs drohen empfindliche Geldstrafen und Beschlagnahme. „Ich war es leid, dass es ständig zu Staus auf den engen Straßen Ventadorns kommt oder unsere schönen neuen Linienbusse steckenbleiben, bloß weil da wieder so ein privater SUV quersteht und den ganzen Verkehr blockiert. Da wir ja nun eine topmoderne Verkehrsinfrastruktur in der Stadt Ventadorn haben und auch sehr gute Anbindungen an die anliegenden Provinzen, kann sich keiner mehr mit dem Argument herausreden, er bräuchte hier jetzt noch einen privaten Geländewagen“, begründete Vizekönigin Luisa den Schritt, „zumal der Nahverkehr für alle Stadtbürger und ihre Besucher ohnehin kostenlos ist“. Zudem kündigte sie an, Parkplätze rückzubauen und in neue Radwege und Parkanlagen umzuwandeln. Gleichzeitig soll die Zahl der verkehrsberuhigten Viertel ansteigen: „Die Urbanisierung der Zukunft soll unsere Städte grüner machen, nicht die Betonwüsten ausdehnen. Wir wollen Lebensraum schaffen, der lebenswert und nachhaltig ist“.
In der Wirtschaftspartei regt sich derweil deutlicher Widerstand gegen die Verkehrsreform: „Die Vizekönigin macht aus unserer urbanen Demokratie eine Ökodiktatur!“, klagt beispielsweise Esberg Kübelwägner, Vorsitzender der Wirtschaftspartei und Besitzer des größten Geländewagenwerkes in Ventadorn. „Freie Bürger werden ihrer Straßen und Statusobjekte beraubt, bloß um Spielplätze und Parks für irgendwelche Stadtfeste zu schaffen. Statt souverän am eigenen Steuer zu schalten, müssen wir uns wohl demnächst gemeinsam alle friedlich Händchen halten!“
Bei den letzten Umfragen in der Bevölkerung kommen die Maßnahmen der Vizekönigin allerdings mehrheitlich sehr gut an. Wären demnächst Wahlen, so Analysten, müsste die Wirtschaftspartei sogar um den Wiedereinzug ins Stadtparlament bangen. Womöglich auch deshalb spricht sich die Wirtschaftspartei trotz aller Differenzen mit der Vizekönigin weiterhin gegen Neuwahlen aus, obwohl diese ihrer kommissarischen Regentschaft ein Ende machen würden.