Happy Birthday: 25 Jahre Delphi!

In Embarcadero Delphi 2010 gibt es die Option, wieder zur alten, platzsparenden IDE mit der Komponentenleiste oben zurückzukehren, was wesentlich praxistauglicher ist für die meisten Hobbyprogrammierer.

Am 14. Februar, am Valentinstag des Jahres 1995, erblickte die Programmierumgebung Delphi das Licht der Welt. Bald wurde Version 1 auch unverzichtbarer Teil des Niarts-Werkzeugkastens.

Seit es Nitramica Arts gibt, spielten verschiedene Programmiersprachen eine Rolle, zunächst unter Anleitung von Mogsoft: QuickBasic, später Turbo C++ und Turbo Pascal, im neuen Jahrtausend gesellten sich zeitweilig Ruby, Lua, DarkBASIC, PHP und Python dazu.

Aber mit keiner anderen Entwicklungsumgebung wurden so viele Niarts-Programme geschrieben wie mit Borland Delphi. Tatsächlich sind der Großteil aller veröffentlichten Programme mit Delphi in den Versionen 1-4 geschrieben, auch Delphi 7 war noch lange Zeit im Einsatz, besonders für die legendären Netzwerktools am Klettgau-Gymnasium. Nach der Nr. 7 kam eine eher schwierige Zeit mit recht enttäuschenden Programmversionen, erst seit Embarcadero das Tool übernahm, wurde es wieder wirklich praxistauglich, wenngleich die hohen Kosten auch abschreckend waren, bis endlich die Community-Version herauskam.

TinDat für Quizzy in der aktuellen Community Edition von Delphi (10.2.3) - wie gewohnt lässt sich das Programm in der neuen Variante natürlich nicht so ohne Weiteres compilieren.
TinDat für Quizzy in der aktuellen Community Edition von Delphi (10.2.3) – wie gewohnt lässt sich das Programm in der neuen Variante natürlich nicht so ohne Weiteres compilieren.

Dass mit der aktuellen Version 10.3.3, die eigentlich wieder einen recht brillianten Eindruck macht, noch keine großen neuen Niarts-Programme herausgekommen sind, liegt daran, dass einerseits Aufträge und Zeitressourcen fehlen, andererseits die große Zeit von solitären Windows Desktop-Programmen auch eher zuende geht. Die meisten Niarts-Projekte seit 2008 waren dann auch eher Internetapplikationen oder Python-Skripte. Da es um ObjectPascal in den deutschen Entwicklernews eher still geworden ist, seit die Zeitschrift Toolbox Multimedia ihr Erscheinen einstellte, ist es auch schwieriger geworden, aktuelle Projekte in Delphi abzugeben, weil es eben nicht mehr so viele Entwickler gibt wie früher und kaum noch Handbücher. Unter Linux – z. B. für Raspberry Pi und entsprechende Bastelprojekte, ist bei Delphi auch Fehlanzeige, hier muss FreePASCAL und Lazarus in die Bresche springen, da Delphi selbst Linux nur auf Umwegen und als alternative Plattform hauptsächlich MacOS unterstützt.

Dennoch hat Delphi auch weiterhin seinen festen Platz in unserem Portfolio, vielleicht werden seine RAD-Kräfte ja doch irgendwann demnächst wieder abgerufen – und mal schauen, was in seinem 25. Lebensjahr vielleicht eine angekündigte Version 10.4 noch bringen wird.

In diesem Sinne: Happy Birthday, Delphi! Lass Dich feiern!

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Martin Dühning, geb. 1975, studierte Germanistik, kath. Theologie und Geschichte in Freiburg im Breisgau sowie Informatik in Konstanz, arbeitet als Lehrkraft am Hochrhein-Gymnasium in Waldshut und ist Gründer, Herausgeber und Chefredakteur von Anastratin.de.