Pünktlich zum Aschermittwoch 2020 ist die Grafiksuite Affinity von Serif in Version 1.8 erschienen. Das neue Release enthält wieder viele Verbesserungen.
Die Grafiksuite Affinity besteht aus den Anwendungen Affinity Designer, Affinity Photo und Affinity Publisher und ist unter Apple-Anwendern schon seit langem ein Geheimtipp, besondern wenn man mit dem IPad arbeitet. Aber auch unter klassischen Desktop-Benutzern hat sich inzwischen herumgesprochen, dass man mit der Affinity-Suite ein sehr mächtiges Grafikpaket erhält, dass nicht nur ohne ABO-Zwang daherkommt, sondern auch was Bedienbarkeit und Funktionsvielfalt angeht mit den Branchengrößen aufschließt.
Mit der Version 1.8 kamen nochmals zahlreiche Verbesserungen dazu: Die DTP-Software Affinity Publisher kann nun beispielsweise IDML importieren, womit ein Austausch mit Adobe InDesign möglich wird. Diese Funktion hatten sich viele Anwender gewünscht, die von InDesign auf Publisher gewechselt waren, aber Probleme dabei hatten, ihre alten Projekte nach Publisher zu übersetzen. Eine Funktion namens „Checkliste“ übernimmt eine Art Preflight-Funktion, um optische Fehler im Satz und Druck vorab zu klären. Mehrere Dokumente können nun zu einem zusammengelegt werden. Quelldateien eines Projektes lassen sich nun zu einem Ordner zusammenfassen. Verbessert wurden die Funktionen zum Tabellensatz, der nun auch einfacher Trennlinien ermöglicht, vorhandene Tabellen können über den XLSX-Import aus LibreOffice Calc, Excel oder Apple Numbers übernommen werden. Die intuitive Verwaltung von Vorlagen wurde verbessert.
Auch der Affinity Designer hat dazugelernt: Die Funktion zum Erzeugen und Bearbeiten von Konturen wurde erweitert und ermöglicht eine Reihe neuer Effekte mit weniger Knoten als zuvor. Bei der Formenbearbeitung wurden die boolschen Operationen erweitert, sodass sich Formen noch vielfältiger kombinieren oder substrahieren lassen. Auf Stock-Grafiken lässt sich nun über einen separaten Tab zugreifen.
In Affinity Photo werden nun PSD-Smartobjekte erkannt und lassen sich als eingebettete Objekte importieren. Das soll sogar auf dem IPad funktionieren. Die Unterstützung von Plugins wurde verbessert – laut Hersteller ist nun auch die Anbindung an die legendäre NIK-Collection in der aktuellen Version 2.5 von DxO möglicht. Affinity Photo unterstützt zudem Canon CR3 RAW-Sätze. In Bildmetadaten werden nun editierbare Felder unterstützt. Metadaten können als XMP exportiert oder importiert werden. Objektivkorrekturen lassen sich nun flexibler anpassen.
Einige Verbesserungen wirken sich auf die gesamte Suite aus: So wurden die drei Programme noch besser miteinander vernetzt und die Symbolleisten wurden vereinheitlicht. Schon in Version 1.7 konnte man bequem zwischen den Modulen wechseln. Ein neuer Dateidialog verfügt über eine bessere Vorschaufunktion. Die in der Suite verwendeten PANTONE©-Bibliotheken wurden aktualisiert. Bei der Mac-Version lassen sich nun auch Apple-Tastaturkürzel einsetzen. Die Unterstützung für Vorlagen wurde verbessert und wer will, kann auf Vorlagen auch über einen vorhandenen Cloud-Speicher zugreifen.
Was viele Anwender am meisten freuen dürfte: Auch dieses Update ist für Besitzer der Vorversion kostenlos. Damit ist die Software nicht nur vom Funktionsumfang, sondern auch vom Preisleistungsverhältnis und kostennutzenmäßig unser Favorit geworden und hat die CorelSuite inzwischen bei Nitramica Arts abgelöst. Diese hat in ihrem Zeichenmodul DRAW zwar ungeschlagen mehr Funktionen, doch die jährlichen teuren Updates stehen in keinem Verhältnis dazu, insbesondere, weil sich auch bei Corel andeutet, dass es dort leider auch in Richtung Software-ABO geht…