Per Dekret ließ Jitro III, Kaiser des Nitramischen Volkes, die intergalaktischen Gateways schließen. Der kaiserliche Legat des Nordens, zuständig für Seuchenbekämpfung, erhält Sondervollmachten.
Die Pandemie breitet sich weiter aus und kommt inzwischen den Grenzen der Neu-Nitramischen Konföderation bedenklich nahe. Kaiser Jitro scheint nicht ganz die Gleichmut seines Generalsekretärs zu teilen und ließ mit sofortiger Wirkung die intergalaktischen Gateways schließen. Nur Angehörige der 12. Flotte dürfen mit Sondergenehmigung noch die intergalaktische Grenze überqueren. Damit soll weniger die nitramische, als die altdunische Bevölkerung geschützt werden.
Mit Spannung erwartet wird nun, wie Legat Juniper Stratian die ihm gleichzeitig verliehenen Sondervollmachten benutzen wird. Der Kaiser hat ihm faktisch den Oberbefehl über die 11. und die 10. Flotte übertragen. Auch das Civinat und die 9. Flotte sind in Bereitschaft. „Die Lage sei nicht zum Scherzen und das Notwendige werde getan, wenn es soweit ist“, äußerte sich Juniper Stratian gewohnt knapp. Der Legat ist bekannt dafür, dass er keine Interviews und Presseerklärungen abgibt.
Etwas offener äußerte sich Vizekönigin Luisa Amiratu gegenüber der Presse über die anstehenden Notstandsmaßnahmen: Wissenschaftler hätten herausgefunden, dass die Pandemie, die derzeit weite Teile der Galaxis heimsucht, nur eine mäßige Bedrohung für die nitramische Bevölkerung selbst darstelle. Anfällig seien wohl nur Tyrillianer, die ein von Natur aus eher schwaches Immunsystem haben. Gleichwohl sei die Lage sehr ernst, da man in absehbarer Zeit vor allem mit den politischen und wirtschaftlichen Folgen der Krise zu tun bekäme. Auch müsse man um die wenigen noch verbliebenen Verbündeten in Sorge sein. Selbstverständlich sei man bereit, die verbündeten Nachbarvölker mit eigenen Vorräten und medizinischen Hilfsgütern zu versorgen. Doch seien Kräfte und Mittel des nitramischen Staatshaushaltes weiterhin sehr begrenzt. Die jahrelange Depression lasse nicht sehr viel Raum für Reserven. Wirtschaftskrise und äußere Notstände im Doppelpakt, das sei eine gewaltige Herausforderung. Man müsse jetzt das Gemeinwohl in den Vordergrund stellen.
Auch der planetare Kanzler der Bundesrepublik Tyndalis, Jasper Velousian, schwor die Bevölkerung auf harte Zeiten ein: Man lebe mit dem Fluch von „interessanten Zeiten“ – in jedem Augenblick würde Geschichte geschrieben – man wisse nicht, wie sie die Lage entwickle. Er forderte die Bürger zu Geduld und Besonnenheit auf.
Der Föderalen Handelsmagistrat ließ die nitramischen Handelsbörsen bis auf Weiteres schließen und stellt den intergalaktischen Güteraustausch bis Ende des Jahres ein.