Die Ernte war wohl zu gut: Massiver Material- und Personalmangel verzögert nun diverse andere Bauprojekte in Südninda.
Es scheint, als wenn die allzureiche Obsternte in Südninda einen unerwarteten Tribut fordert. Nachdem Unmengen von Zucker und Marmeladengläsern angeschafft werden mussten, die Nationalgarde Überstunden machen musste und selbst Erntehelfer aus Hajoida einspringen mussten, verschärft sich die Situation in den Baulagern: Es fehlen allerorten Bauarbeiter und auch diverse Baumaterialien sind den vizeköniglichen Werkhöfen gänzlich ausgegangen. So konnte der Bau an der nindanischen Mauer genausowenig abgeschlossen werden wie die Preiselbeerplantagen an deren Füßen. Mit Müh und Not fanden sich genügend Arbeiter um die neuen Obstbäume in Nova Valentia zu pflanzen. Auch die Einweihung der neuen Eiscremefabrik in Ventadorn wurde auf unbestimmte Zeit verschoben, weil weder Arbeiter noch Material vorhanden ist.
Vizekönigin Luisa machte auf einer Pressekonferenz in Milony Island keinen Hehl daraus, dass sie durch die ganzen Verzögerungen sehr frustriert ist. Doch daran wird sich auch in absehbarer Zeit nichts ändern, da Luisa Amiratu Ende vergangener Woche mit schlechten Nachrichten von der alljährlichen Vizekönigekonferenz heimgekehrt war: Der Kaiser hat allen seinen Vizekönigen einen strikten Sparkurs verordnet, um Rücklagen für aktuelle und künftige Krisen zu schaffen. Daher ist der föderale Fernhandelsmagistrat angewiesen, bis Anfang kommenden Jahres zu schließen. Unter diesen Umständen dürfte es der Vizekönigin von Südninda schwer fallen, an die benötigten Baumaterialien zu kommen.