„Inner Symphonies“ ist der Titel des neuesten Albums von Hania Rani und Dobrawa Czocher, das am 15. Oktober 2021 erschien.
Die polnische Pianistin Hania Rani und die Cellistin Dobrawa Czocher sind im weiten Feld der „klassischen Musik“ längst keine Unbekannten mehr, Rani machte in den letzten drei Jahren mit gleich vier Alben auf sich aufmerksam, wo sie als Pianistin und Sängerin („Esja„, „Home„) oder auch als orchestrale Komponistin („Music for Film and Theatre„, 2021) zuwerke ging. Bekanntheit erlangte aber bereits 2015 die gemeinsam mit Dobrawa Czocher aufgenommene Einspielung „Biała Flaga„. Nun ist mit „Inner Symphonies“ bei der Deutschen Grammophon ein neues Gemeinschaftswerk veröffentlicht worden, diesmal mit Eigenkompositionen der beiden Freundinnen. Aufgezeichnet wurde das Album in Zusammenarbeit mit der Stettiner Philharmonie und der Chopin University of Music in Warschau, deren Streicher einige Stücke mitbegleiten.
Die beiden Musikerinnen bleiben sich treu, besonders Ranis Personalstil wirkt unverkennbar im Hintergrund, durch das Album bewegen sich die beiden Virtuosinnen mit ihren Eigenkompositionen im Feld der Neoklassik – die zehn Stücke rezitieren dabei oft klassische Sequenzen und Muster, was partiell an Philip Glass, aber auch an Ólafur Arnalds erinnert – insbesondere dann, wenn Klänge mit Synthesizer-Sequenzen vermischt oder verzerrt werden. Reverb- und Halleffekte lassen die obertonreichen Klänge in die Weite entschweben. Als Ergebnis entstehen zehn sphärische Muster, die zwischen Konventionen und Stilen umherwandeln, mal mehr, mal weniger eingängig – für meinen persönlichen Geschmack kommt der Synthesizer bisweilen auch etwas zu stark zum Einsatz.