Hoffnung auf ein Jahr der Kunst…

Experimenteller Engel (Grafik: Martin Dühning)
Experimenteller Engel (Grafik: Martin Dühning)

Silvester ist einer der grauenhaftesten Tage im Jahr: Meist lärmumböllert, laut, schwefelig endend: So wie die Sterblichen nun mal drauf sind. Doch noch gibt es Hoffnung.

Silvester – der Tag der Vorhölle, an dem es lärmend und stinkend kracht und böllert und sich die Welt mit Alkohol zuschüttet um bereits den ersten Tag im Jahr verkatert zu beginnen. Ich habe das nie verstanden und früher, als ich es noch konnte, bin ich diesem Tag entflohen. Nunmehr verbarrikadiere ich mich nur noch und hoffe, dass das teuflische Schauspiel ein schnelles Ende hat. Vorsätze, nur um sie dann gleich zu brechen, mache ich mir an diesem Tag nicht. Aber ich wünsche noch und hoffe…

Ich hoffe nicht auf die Feiertage im Jahr 2022 und auch nicht auf die Feste meines Lebens, denn es wird keine geben, doch auf ein paar Momente mit Muße und des künstlerischen Schaffens, wofür ich mir über Weihnachten ein paar Sätze neue Farben zugelegt habe: Acryl, Öl, Gouache und auch Pastellkreiden, mit welchen ich aktuell ein wenig experimentiere und dazu noch sehr viele neue Aquarellstifte.

Ich hoffe auf ein paar schöne neue Kunstwerke im Jahr 2022 und darauf, dass man mich sie erschaffen lässt, wenn man mir ein wenig mehr Frieden gönnt, als dies bislang in dieser Nachbarschaft der Fall war. Ich wünschte mir, dass Lauchringen wieder bunter wird statt immer grauer. Aber vielleicht finde ich ja doch noch irgendwann einen besseren Ort, an dem ich mich geborgen fühlen kann. Das Leben wäre damit doch umso vieles leichter und ich könnte dann vielleicht endlich mal meine eigentliche Gabe nutzen – die Gabe des Erschaffens …

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Martin Dühning, geb. 1975, studierte Germanistik, kath. Theologie und Geschichte in Freiburg im Breisgau sowie Informatik in Konstanz, arbeitet als Lehrkraft am Hochrhein-Gymnasium in Waldshut und ist Gründer, Herausgeber und Chefredakteur von Anastratin.de.