Ein neues Mondjahr hat begonnen, es ist das Jahr des Wasser-Tigers. Hoffentlich bringt es diesmal ein wenig Freude…
Am 1. Februar 2022 beginnt das Jahr des Wasser-Tigers nach dem chinesischen Mondkalender, genannt Renyin (壬寅). Es ist im 60jährigen Zyklus das 39. Lunarjahr. Das letzte Jahr des Wasser-Tigers war 1962, das war lange vor meiner Geburt.
Meine Erfahrungen mit Tigern sind zwiespältiger Natur. Einerseits sind sie sehr farbenfroh und wahrhaft prächtige Tiere. Andererseits sagt mir ihre Wesensart nicht zu – sie lauern und sie packen kraftvoll zu, jedenfalls könnten sie das – oft kommt dabei aber nur ein Stubentiger heraus, weil wahre Größe fehlt. Tiefe hat der Tiger nicht ansich, sondern fürsich durch sein Handeln. Aktionitis mag ich aber auch nicht.
Besser sieht es schon mit dem Element Wasser aus, dass ich in seinen diversen Eigenschaften kenne – im Guten wie im Bösen. Wasser hat einen reinigenden, wenngleich auch nicht immer lebensbejahenden Einfluss. Tiger und Wasser passen insofern zusammen, als sie ja durchaus nicht wasserscheu sind, tatsächlich ergänzen sie sich sogar recht gut und bestärken sich in ihren positiven Eigenschaften.
Das letzte Tigerjahr, 2010, war das letzte, bevor für mich die Zeit der großen Katastrophen in meinem Leben begann. Damals war es aber ein Metall-Tiger – und mit Metall kann ich nun nicht sehr viel anfangen, es ist unflexibel, blechern, ja kann sogar rosten. Auch damals habe ich schon mit den Tierkreiszeichen gespielt, mein Vorschlag, am KGT den KGTiger als Maskottchen einzuführen, hat aber niemand ernst genommen (wie sonst auch vieles), da man die Zusammenhänge und Details mal wieder nicht verstanden hat.
Da verspreche ich mir vom Wasser schon etwas mehr, zumal die Welle ja auch prominent im Schulemblem meiner aktuellen Schule präsent ist. Das könnte also diesmal passen, wenngleich meine gesellschaftlichen Möglichkeiten im Jahr 2022 auch viel beschränkter sind, als sie das noch vor 12 Jahren waren. Ich bin inzwischen ja ziemlich verzwergt worden.
Immerhin, einige Projekte stehen wieder an, die sich sehr vielversprechend entwickeln könnten, zumal ich diesmal, was ungewöhnlich ist, teils sogar mit nennenswerter Unterstützung rechnen kann. Dazu gehört sicher das laufende Fairtrade-Projekt am Hochrhein-Gymnasium, ebenso wie das grunderneuerte Vertretungsbuch, was meine erst nennenswerte Druck-Publikation sein wird (den Schulplaner zähle ich jetzt mal nicht mit, weil das nicht wirklich redaktionelle Arbeit war). Auch die Informatik-AG, die ich dieses Jahr betreuen darf, dürfte einige digitale Früchte hervorbringen, womöglich sogar langfristigere, als absehbar war. Und der Alpha-Kurs in Waldshut ist auch ein zumindest spannendes Projekt.
Privat bleibt es sonst allerdings etwas heikel, weil da weiterhin keine Unterstützung in Sicht ist. Mit etwas Glück kann ich meinen grünen Garten im sonst zubetonierten Lauchringen erhalten und wie beabsichtigt etwas mehr Kunst hervorbringen. Kleine wenn nicht winzige Kunst, wohlgemerkt. Denn mehr geht im Klettgau nicht. Dazu fehlen Lauchringen, was man zwischenzeitlich treffender als „Grauhausen“ bezeichnen könnte, die positiven Energien. Andererseits, wenn die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen ja auch Zwerge bekanntlich einen langen Schatten …