Das Protektorat Azurea

Das Protektorat Azurea, auch „die Seelande“ genannt, ist der kleinste der vier nitramischen Staaten im Ninda-Habitat.

Flagge und Motto des Protektorats Azurea (Grafik: Martin Dühning)
Flagge und Motto des Protektorats Azurea (Grafik: Martin Dühning)

Ursprünglich war Azurea Teil des ursulischen Kaiserreiches. Doch schon in antiker Zeit wurde es von Nindanern besiedelt und befindet sich als „Seeland“ jenseits des Epistraats auch schon auf alten Seekarten. Im Unterschied zum südlicher gelegenen Venezianien war es nie von feindlichen Völkern bewohnt. Seit 471 a. C. wird es als Protektorat vom jeweils amtierenden Vizekönig von Südninda mitregiert und befindet sich daher seit 501 a. C. unter der Regentschaft von Vizekönigin Luisa Amiratu, obwohl es nicht Teil der Vereinigten Provinzen von Süd-Ninda ist.

Als Protektorat besitzt Azurea kein eigenes Wappen sondern führt als direkte kaiserliche Domäne das Wappen des regierenden nitramischen Kaisers. Die offizielle Flagge von Azurea ist azurblau mit zwei silbernen Streifen, einem silbernen Delfin und dem silbernen Achterstern des Kaisers. Das Landesmotto ist „Omnis stilla in Oceanum comites“. („Jeder einzelne Tropfen im Ozean zählt.“)

Verfassungsrechtlich bemerkenswert an Azurea ist, dass es als einziger nitramischer Staat keine geschriebene Verfassung besitzt und somit quasi absolutistisch dem Kaiser untersteht, vertreten durch die Vizekönigin. Vizekönigin Luisa Amiratu hat allen Städten aber sehr weitgehende Selbstverwaltung zugestanden, sodass die jeweiligen Bürgermeister mit weitreichenden Rechten agieren. Am wichtigsten ist der Bürgermeister von Juneau, Leonhard Löwenherz von Leon, der von den Einwohnern von Azurea quasi als heimlicher Regierungschef angesehen wird, obwohl Luisa Amiratu von der Bevölkerung wie eine Monarchin verehrt wird.

Hauptstadt von Azurea ist die Inselstadt Delphinas, wo auch ein großer Militärhafen liegt. Die meisten Einwohner leben allerdings nicht dort. Vizekönigin Luisa ließ im Süden Richtung Hajoida 504 a. C. die Stadt Juneau gründen, benannt nach der Geburtsstadt von Kaiser Jitro Messalinas auf Andrasko. In der Stadt siedelte sie Bürger aus dem Waldvolk der Sylvanians an, die als sehr gastfreundlich gelten. Direkt an der Grenze zu Hajoida, noch weiter südlich liegt Reno, eigentlich nur eine Postkutschenstation, der äußerste Punkt des öffentlichen Fernverkehrswesen von Südninda. Auch im Norden, entlang der von ihr ausgebauten Handelsstraße, ließ Luisa Amiratu Siedlungen anlegen, am wichtigsten ist „Alkes Rast“, der große Gasthof von Alke Sedosar an der Weggabelung Richtung Kournia und Schloss Börk, das ehemalige medeanische Königsschloss, das Luisa Amiratu schon zu ihrer Zeit als emolanische Botschafterin über eine Stiftung renovieren und später an die Nordküste von Azurea versetzen ließ. Inzwischen ist Börk auch eine wichtige Marktstätte, wo Bürger von Azurea, Kournia und Südninda ihre Waren austauschen.

Wirtschaftlich stellt Azurea, abgesehen vom Fischfang und in begrenztem Maße Obst, keine eigenen Produkte her und lebt eigentlich nur vom Fernhandel über ihre sehr guten Seewege, Straßen und das Schienensystem, das Kournia mit Südninda und Ventadorn verbindet. Ein bedeutender Einnahmezweig ist auch der Tourismus, besonders wegen der herrlichen Küstenlandschaften und Strände.

Verteidigt werden die Binnenstädte seit 501 a. C. durch eine eigene kleine Nationalgarde, die im Unterschied zu der von Ventadorn (blau) und Südninda (gelb) graue Uniformen mit schwarzen Reverts trägt. Wesentlich bedeutender sind wegen der langen Küstenlinien aber die Verteidigungsstellungen der sehr gut ausgebauten vizeköniglichen Marine von Südninda. Dadurch zählt Azurea zu den mit Abstand am besten befestigten Landstrichen aller nitramischen Provinzen auf Ninda.

Über Martin Dühning 1501 Artikel
Martin Dühning, geb. 1975, studierte Germanistik, kath. Theologie und Geschichte in Freiburg im Breisgau sowie Informatik in Konstanz, arbeitet als Lehrkraft am Hochrhein-Gymnasium in Waldshut und ist Gründer, Herausgeber und Chefredakteur von Anastratin.de.