Löwenzahn ist eine wunderbare Pflanze, die nicht nur sonnig leuchtet, sondern sich auch für vielfältige kulinarische Zwecke verwenden lässt.
Neben dem Salat aus jungen Löwenzahnblättern wäre da besonders die Cramaillotte, der Gelee zu nennen, der aus den Fruchtständen des Löwenzahn gewonnen werden kann. Dazu pflückt man sich zunächst eine Salatschüssel voll von möglichst noch jungen Löwenzahnblüten, wäscht sie gründlich und entfernt dann nur ihre Nektarherzen – wichtig ist, dabei besonders die grünen Blattteile der Blüte zu entfernen, da sonst der Gelee später bitter wird.
Mit den Nektarständen bereitet man dann einen Aufguss zu, der 24 Stunden, am besten im Kühlschrank, ruht. Diesen seiht man dann durch ein Sieb ab und gießt noch etwas Zitronen oder Orangensaft dazu. Mit der nötigen Menge Gelierzucker wird er dann aufgekocht, bis das Gelee geliert und dann in Gläser abgefüllt.
Vom Geschmack her erinnert Cramaillotte, wenn man es mit den Zitrusfrüchten nicht übertreibt, ein wenig an Honig, was auch kein Wunder ist, da Löwenzahn eine Trachtpflanze ist, die auch gerne von Honigbienen aufgesucht wird.
Ich habe nie verstanden, warum allerlei beschränkte Zeitgenossen den Löwenzahn als Gartenpflanze so verteufeln. Nicht nur, dass sich aus ihm köstliche Leckereien zubereiten lassen, die Pflanze hat sogar medizinische Bedeutung zur Entgiftung und wird phytotherapeutisch beispielsweise auch unterstützend zur Krebstherapie eingesetzt. Mal abgesehen davon, dass Kinder ihn nicht grundlos lieben, denn nach der Blüte wandelt sich die Pflanze zur Pusteblume, die ihrerseits mit künstlerischer Filigranität beeindruckt.