Zwischen den Jahren …

Die Zeit zwischen den Jahren ist eine besondere, behütet zwischen Christfest und Epiphanias, liegen die Rauhnächte, eine Zeit zwischen Zeitaltern, wo Träume lebendig werden unter dem Christbaum…

Die Villa Mondia bei Nacht (Grafik: Martin Dühning)
Die Villa Mondia bei Nacht (Grafik: Martin Dühning)

Erschöpft von einem kräftezehrenden Jahr 2022 war ich diesmal, rettete mich einmal mehr mit einer Erkältung in die Winterferien und war am Christfest froh, das Jahr überlebt zu haben. Denn wieder einmal klopfte der Todesengel an unsere Türe, wieder einmal konnte ich ihn abwehren. Wie lange noch? Ich weiß es nicht.

The Wild Hunt - Poem (Text: Martin Duehning)
The Wild Hunt – Poem (Text: Martin Duehning)

Aber es war auch ein erfolgreiches Jahr, 2022 wo ich trotz ausbleibenden Hilfe in direkter Gegenwart, wo ich hier in Lauchringen nur unter den bösen Nachbarn leide – und die guten sind oft zu schwach um wirkmächtig zu sein, und die Freunde sind längst fortgezogen oder haben mich vergessen, wo ich trotz aller Widrigkeiten doch eine ganze Reihe von Erfolgen verzeichnen konnte, denn es war nicht nur von Übel, das Jahr 2022. Es gab auch viel Rückenwind bei Schulprojekten, wie dem Fairtrade-Projekt, beim Vertretungsbuch und auch beim Kontaktstudium in Konstanz – und daher auch einiges zu tun über die Feiertage, die ich zu großen Teilen deshalb auch der Theorie des Harmonischen Oszillators widmete, ungedämpft und gedämpft – und nach 30 Jahren wieder Formeln ab- und aufleitete. (Man kommt ja schon aus der Übung mit der Zeit.)

Bis es wirklich intuitiv funktioniert mit dem Rechnen, so wie ich Kunst erschaffe, wenn es mir an einem glücklichen Tag mal gelingt, wird es aber noch vieler Matheübungen bedürfen. So gibt es noch einiges zu tun im neuen Jahr 2023. Was es sonst noch bringt? Hoffentlich mal ein paar mehr glückliche Begegnungen, damit das Leben wahrhaftiger werde – und falls nicht, bleibt mir noch die Traumzeit, die nach den Rauhnächten aber wieder merklich abnehmen wird. Noch lebe ich im Weihnachtszauber, doch dieser schwindet langsam, so wie jedes Jahr.

The Magic of Christmas

For a few days at the very end of the year,
The magic of Christmas saves us from daylife’s gravity:
It enchants and covers dark hearts like a luminous veil,
An illusion of fullness in times of emptiness.

At this time we have the power to reawaken anew
The glow from youth, to tread the road of childhood:
There are so many wonders, snowing down from
The sky as soft as cotton wool, silently. It’s magic.

But to what extent these colourful spells can dispel
The darkness of reality is not a question of heart,
It’s a question of the quality of our soul:
Light comes to lightness – and darkness to the dark.

* * *

Was bleibt, ist Erinnerung und das Gefühl von Hoffnung …

Über Martin Dühning 1523 Artikel
Martin Dühning, geb. 1975, studierte Germanistik, kath. Theologie und Geschichte in Freiburg im Breisgau sowie Informatik in Konstanz, arbeitet als Lehrkraft am Hochrhein-Gymnasium in Waldshut und ist Gründer, Herausgeber und Chefredakteur von Anastratin.de.