Traurige Neuigkeiten für Xara-Fans

Xara Designer Pro und das "Märchen ohne Grund" in der Schriftart Frontis Regular (Grafik: Martin Dühning)

Magix Software bietet Xara Designer nicht mehr an. Damit gibt es keine Möglichkeit mehr, Xara aktuell ohne Abo zu betreiben, was wir sehr bedauern…

Moderne Menschen leben in der ABO-Falle, und es wird immer schlimmer. Bei allen Vorteilen, die Streaming bietet, wird das Leben so doch arg teuer, wenn sich die Abos häufen, besonders, wenn man ohne ABO dann gar keinen Zugang mehr zu der Software hat. Das hat uns seinerzeit schon unser bis dahin liebstes Programm für 3D-Landschaften, Vue, gekostet. Auch die kommerziellen Versionen von Embarcadero kann man sich als Hobby-Programmierer nicht mehr leisten und als Nächstes ist dann wohl leider Xara dran. Denn Anfang Juli hat Magix den Vertrieb eingestellt und die neuen Versionen, die man bei Xara.com findet, laufen alle auf einen Abo-Zwang heraus.

Völlig verABOrniert … Das ist wirklich schade und ärgerlich.

Mit Xara waren über die Jahre viele Grafiken aus dem Hause Nitramica Arts erstellt worden, unter anderem auch das berühmte KGT-Schulemblem, wie es sich auf tausenden Schul-T-Shirts wiederfindet ...
Mit Xara waren über die Jahre viele Grafiken aus dem Hause Nitramica Arts erstellt worden, unter anderem auch das berühmte KGT-Schulemblem, wie es sich auf tausenden Schul-T-Shirts wiederfindet …

Wir haben Xara 1994 kennengelernt und diese Software geliebt. Doch mit dem Publisher Magix hat sich der letzte Anbieter zurückgezogen, der Xara noch als Kaufversion ohne ABO-Zwang angeboten hatte. Updates und Patches wird es für diese Version auch nicht mehr geben und damit wird auch Xara dann wohl zum Auslaufmodell, weil wir uns nicht noch mehr monatliche Gebühren leisten können, als wir sowieso schon zahlen müssen. Abgesehen davon verkommt Xara in der Aboversion auch zunehmend zum Webeditor und geht dann womöglich ähnlich zugrunde wie seinerzeit Artisteer, eine einst sehr intuitive Software, welche ihre Erschaffer aber auch auf Grund setzten, weil sie dem Cloud-Hype nacheifern wollten und in der Desktopversion keine Zukunft mehr sahen.

Nun ist die Situation bei Vektorzeichenprogrammen, rein künstlerisch betrachtet, nicht ganz so schlimm, wie es 1994 oder noch vor 10 Jahren gewesen wäre, denn es gibt heute ja noch alternative Produkte, Affinity Designer ist seit Version 2 als Vektorsoftware auch intuitiv und professionell, allerdings frustet es schon, wenn man mehrere tausend Grafiken im XAR-Format erstellt hat, die man nun gar nicht wirklich gut exportieren kann. Dabei hatte es bei Xara sogar zeitweilig danach ausgesehen, dass die Software Open Source wird, es gab sogar schon eine Linux-Version, aber diese hat sich wohl nie wirklich durchgesetzt.

Erst mal werden wir mit unserem Xara Designer Pro 19 weiterarbeiten (aktuell wäre 23), solange, bis es dann nicht mehr geht oder wir etwas gefunden haben, womit wir unsere ganzen Grafikbestände sinnvoll konvertieren können in ein neues Programm, dass dann nicht veraborniert wird, hoffentlich …

Über Martin Dühning 1507 Artikel
Martin Dühning, geb. 1975, studierte Germanistik, kath. Theologie und Geschichte in Freiburg im Breisgau sowie Informatik in Konstanz, arbeitet als Lehrkraft am Hochrhein-Gymnasium in Waldshut und ist Gründer, Herausgeber und Chefredakteur von Anastratin.de.