Das Schuljahr 2022/2023 war ziemlich anstrengend, aber auch äußerst ereignisreich – und die Ereignisse waren meist sehr positiv.
Im Rückblick habe ich jetzt länger am Hochrhein-Gymnasium (2002 und seit 2014) unterrichtet als am Klettgau-Gymnasium (2003-2013), wenngleich in der Erinnerung letzteres immer noch präsenter ist, weil meine bislang größten Erfolge sich in Tiengen ereignet haben (Stichwort: Phoenix). Wie ich allerdings den dortigen Sekretärinnen damals auf ihre Rückfrage antwortete, was ich jetzt so ganz ohne KGT künftig machen soll, nämlich: „Ich gehe ja mit mir und nicht unter …“, hat sich nun nach längerer Pause wieder mal erwiesen: Denn im Schuljahr 2022/2023 wurde die KGT-Zeit erstmals überboten – es wird mir in bleibender meist positiver Erinnerung bleiben, wenngleich ich – wie immer – die Erfolge nicht so ganz genießen konnte.
Für die Fachschaft katholische Religion kann ich (als Fachbetreuer) die erfolgreiche Erneuerung des gesamten Lernbücherbestandes verbuchen, außerdem haben wir die örtlichen Bibeln nun komplett auf die Neuauflage der Einheitsübersetzung umgestellt. im Schuljahr 2022/2023 konnten – trotz sich langsam abzeichnender Personalnot – erstmals seit Corona wieder alle fünf Schulgottesdienste stattfinden, ich war für Anfangsgottesdienst und Ostergottesdienst verantwortlich. Zusammen mit der Fachschaft Ethik kamen einige reguläre und auch eine neue Projekte zustande, beispielsweise die Teilnahme beim Weihnachtspostprojekt „Briefe gegen Einsamkeit“ der Caritas Hochrhein.
Nach außen betrachtet war das größte Event am Hochrhein-Gymnasium, in das ich involviert war, sicher das Fairtrade-Projekt. Dort war ich zwar meist – auf eigenen Wunsch hin – nur backstage engagiert, aber selten war ich seit 2013 so präsent.
Neben vielen Tee-Aktionen und ein paar Plakaten scheint mir von Wichtigkeit auch, dass ich über den Förderverein die Anschaffung einer Foto- und Videoausrüstung in die Wege leiten konnte, welche die Schulproduktionen etwas unabhängiger von privater Hardware machen, selbige kam zum Einsatz bei diversen Kurzvideos im Rahmen von Fairtrade-Aktionen. Für künftige Filmprojekte steht nun schulische Hardware parat.
Auch produzierte ich – erstmals seit 2013 auch wieder einige Animationen in 3D, was ein Neben-Produkt meiner Informatik-AG war.
Der Höhepunkt der vielen Fairtrade-Aktionen im Schuljahr 2022/2023, über die es demnächst auch wieder einen Artikel auf Fairtrade Deutschland zu lesen geben wird, war sicher die Verleihung des Fairtrade-Siegels am 6. März 2023.
Aber seither gab es auch noch ein paar weitere Aktionen und auch im neuen Schuljahr 2023/2024 ist wieder so einiges geplant. Den Vorsitz unseres Fairtrade Schul-Teams ab September 2023 wird künftig Uli Tomm übernehmen, da sich der Arbeitsschwerpunkt des bisherigen Sprechers, Daniel Liske, künftig in die Ortenau verlagert.
Privat von größerer Relevanz war aber für mich sicher noch der erfolgreiche Abschluss meines Informatik-Kontaktstudiums in Konstanz, das im Juni 2023 mit einer überaus erfolgreich verlaufenen Klausur endete. Das Ergebnis kann sich sehen lassen, zumal wenn man das eigentlich vorausgesetzte Mathematik- und Physikwissen nicht schon hatte – das machte es während des Studiums nicht unbedingt einfacher, aber selten habe ich in so kurzer Zeit seit meiner UNI-Zeit so viel gelernt. Allerdings würde ich das nicht unbedingt dauerhaft durchhalten können neben der Arbeit her und man merkte 2022/2023 durchaus, dass private Kreativprojekte unter dem Entzug an Lebenszeit litten und meine Gesundheit auch ein bisschen. Aber nun gut, dafür habe ich nun entsprechende Zertifikate, einziger Wermutstropfen ist, dass die offizielle Verleihungsfeier in Konstanz aus Geld- und Personalnot gestrichen werden musste, weshalb – das Dreizehnte-Fee-Syndrom lässt grüßen – der Jubel mal wieder ausbleibt.
Nebenher arbeitete ich weiter am neuen digitalen Vertretungsbuch, das vom Informatikstudium (und auch dessen Mathematik- und Physikteilen) deutlich profitieren wird. Meist wurde nur das Technikfundament gesetzt, doch scheint es solide genug, um darauf jetzt aufzubauen – neben Klassenstufe 9 ist nun die Klassenstufe 8 in Arbeit. Daher wird der komplette Satz des alten analogen Vertretungsbuches im Schuljahr 2023/2024 noch einmal ohne große Änderungen analog aufgelegt. Ich betrachte das übrigens nicht als Einschränkung, da ich von gedruckten Werken durchaus mehr halte als von rein digitalen. Dass die gedruckten Vertretungsbücher weiterhin nachgefragt werden, bestätigt mich darin, dass analoges und digitales Lernen zusammengehören. Beide Techniken fußen auf Kulturtechniken, deren Erwerb wichtig ist – „Digitalisisierung“ ist kein universelles Allheilmittel und basiert, wenn sie dem Anspruch der Aufklärung genügen will, auf Textarbeit und kognitiver Analyse, die in ihrem Kern nicht durch Software ersetzt werden kann. Daher gibt es durchaus Anwendungsfälle, die besser analog als digital gestaltet werden sollten (Stichwort: Ganzheitlichkeit).
Zum Schluss des Schuljahres, Ende Juli, gab es dann noch Projekttage am Hochrhein-Gymnasium mit einer Neuauflage des Mosaikenprojektes, was bei den beteiligten Schülerinnen und Schülern sehr gut ankam. Einzig dass mir meine Hilfskraft ausfiel und ich alles wieder alleine stemmen musste, vergeigte mir auch hier den Jubel, weshalb ich auf das Sommerfest 2023 verzichtete, da meine Kraft am Ende war. An meinem persönlichen Energiehaushalt sollte ich wirklich noch arbeiten, umso mehr erfreue ich mich daran, dass der Sommer 2023 nicht gar so überhitzt ist im Klettgau.