Der Palmsonntag des Jahres 2024 war ein sehr kalter und windiger Tag. Nach einem Ausflug nach Klettgau, wo es dieses Jahr keine Zweige gab, wurde ich in St. Andreas Oberlauchringen fündig.
Schon seit vielen Jahren habe ich mir angewöhnt, Palmsonntagszweige zu importieren. Deshalb machte ich mich mit meinem Fahrrad auf den Weg nach Klettgau, wo ich einige gesegnete Zweige zu finden hoffte. Mein ersten Ziel war St. Katharina in Geißlingen, wo in den letzten Jahren reichlich Zweige übrig gewesen waren, diesmal war die Kirche aber leer. Auch St. Peter und Paul in Grießen konnte keine Zweiglein aufbieten, gab aber wieder ein schönes Fotomotiv ab, der Himmel strahlte in einem tiefen Blau über der Kirche.
Dennoch war ich frustriert und sorgte mich schon, die Zeit der Wölfe, wo es keine Spiritualität mehr gibt, sei angebrochen. Sorgenvoll blickte ich auf den Akkustand meines Fahrrades: Wenn es in St. Andreas Oberlauchringen keine Zweige geben würde, würde es vielleicht gerade noch nach Herz-Jesu in Unterlauchringen reichen, aber sicherlich nicht mehr nach Mariä Himmelfahrt in Tiengen. Auch war es keineswegs gesagt, dass es dort etwas gab, denn in den vergangenen Jahren hatte es in der Seelsorgeeinheit St. Verena immer weniger Gottesdienste gegeben. Eventuell würde aber ein Kollege, der selbst Diakon ist, mir welche leihen? Mit solchen Gedanken radelte ich, im rauen Gegenwind, nach Lauchringen zurück.
Allein, zu meiner Freude: Ich wurde dieses Jahr in St. Andreas, Oberlauchringen fündig. Dort gab es die Zweiglein sogar mit bunten Schleifen, sodass ich ziemlich müde nachhause zurückkehrte, aber mit dem alljährlichen Palmsonntagssegen.